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Aktivstall

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Ehemaliges Mitglied 655
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Aktivstall
« am: 01. Juli 2013, 17:41:16 »
Hallo ihr Lieben,

ich werde in den nächsten Monaten unser kleines Ponyparadies leider verlassen müssen :sad:, da ich zu meinem Freund ziehe. :herzbrille: Da muss Herr Pony mitkommen, denn 100 km pro Strecke sind bestimmt keine Lösung.

Ich habe nun hier im Forum immer mal wieder von Aktivställen gelesen und bin auch bei der Stallsuche schon drüber gestolpert. Aber um ehrlich zu sein bin ich noch nicht 100%ig überzeugt. Neugierig bin ich trotzdem. Deswegen werde ich mir unter der Woche einen Aktivstall anschauen. Zumindest die Internetpräsenz und auch der SB am Telefon klingen sehr nett und es wären nur ca. 15km pro Strecke.

Unter anderem schwirren mir nun die folgenden Fragen im Kopf rum.

- Was habt ihr für positive/negative Erfahrungen gemacht?
- Wie und wie schnell kommen die Pferde mit dem Futterautomaten zurecht?
- Wie hat bei euch die Eingliederung stattgefunden?
- Haben die Pferde ständig Heu zur Verfügung?

Ich würde mich sooo über ein paar Berichte freuen.  :dops:
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Mannimen
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Re:Aktivstall
« Antwort #1 am: 01. Juli 2013, 18:09:30 »
Erst einmal herzlich willkommen.

Eingezogen bin ich zwar noch nicht in so einen Stall, habe mir aber einige schon angesehen.

Besonders gut gefallen hat mir, dass die Tiere dort tatsächlich in Bewegung sind und nicht den ganzen Tag nur rumstehen oder liegen. Weniger schön fand ich die Futterautomaten, die ständig besetzt waren. Da blieben rangniedere Tiere oftmals außen vor, weil die Teile von den ranghöheren Tieren nicht mehr frei gegeben wurden, nach dem die ihre Ration bekommen hatten. Die sind dort einfach stehen geblieben und haben das Teil bewacht. Insofern wäre es schön, wenn davon mehrere Automaten zur Verfügung stünden. Das ließe sich digital sicher vernetzen usw. Heu gab es jedoch öfter und wurde gemeiner Weise genau am anderen Ende bereit gestellt. Für Wasser mussten sie dann wieder laufen und es gab auch kleinere Weideflächen auf dem Trail. Das war dann schon wieder ganz nett. Die Unterstände empfand ich als zu klein, denn dort standen wieder nur die Pferde, die mehr zu sagen hatten und die anderen mussten draußen bleiben. Das ließe sich bestimmt auch an mehreren Stellen anbieten. Schön fänd ich auch etwas Buschwerk und Schatten von Bäumen. Das habe ich dort vermisst. Aber dennoch war so eine Anlage interessanter als ein schlichter Sandpaddock. Wie die Pferde dort geholt werden, hätte mich auch mal interessiert, denn dazu müssen Mensch und Tier den Parcour schon gemeinsam ablaufen. Habe ich jedoch nicht gesehen. Vielmehr haben die Menschen bestimmte Zeiten abgewartet, wo die Tiere dann zum Heu oder so gekommen sind, um sie dort wegzufischen. Würde ich wieder nicht so toll finden, wenn die doch nur begrenzte Rationen bekommen.

Ich war also hin und her gerissen und habe mich am Ende für mein Pferd dagegen entschieden. Das ist aber sicher nicht vergleichbar, denn diese Anlagen sind sehr unterschiedlich aufgebaut. Das sollte sich jeder im konkreten Einzelfall sehr genau ansehen und ruhig an unterschiedlichen Tageszeiten dort vorbeifahren. Früh am Morgen war da z. B. richtig Leben, als es auf die Weideflächen ging. Zum Abend hin, als alle Tiere wieder zurück kamen, war es eher langweilig. Die haben dann auch ziemlich bedeppert drein geschaut und sich eher über die Abwechslung mit ihren Menschen gefreut. Wenn da mal ein Automatenwächter weggeholt wurde, war gleich großes Gedränge an dieser Stelle. :pfeif:

Ist schon sehr spannend zu beobachten. Allgemein glaube ich sagen zu können, ist der Pferdebesatz in solchen Anlagen deutlich höher als in normalen Offenställen. Das ermöglicht offenbar dieses Management.

« Letzte Änderung: 01. Juli 2013, 18:12:51 von Mannimen »
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Faxi
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Re:Aktivstall
« Antwort #2 am: 01. Juli 2013, 19:03:49 »
Also Faxi ist auch grad vor einer Woche in einen Aktivstall gezogen und ich muss sagen es ist  echt super !!! Ich muss mich nur wieder dran gewöhnen in einem "richtigen" Stall mit großer Gemeinschaft und dafür ohne Reitschulbetrieb, statt in einem Minioffenstall zu stehen :cheese:

Ich kann sagen:
- Herde sehr ruhig und ausgeglichen (ca. 35 Pferde von 4 bis 29). Das merkt man auch bei der Eingliederung
- Weide nach Bedarf (auch mit nem Tor geregelt, obwohl Herr Pony noch per Hand rausgestellt wird). Die Pferdchen haben alle ihre Rausgehzeit und dann gibt es eine Zeit, wo alle reingeholt werden und die, die 24 Stunden haben müssen dann eben selber wieder raus
- Eine rieeesige Liegehalle mit tollen weichen Matten und sehr offen von der Optik, sodass sich alle reintrauen
- Eine Strohraufe zum Knabbern
- Wahlweise Heu- oder Heulageautomaten mit Heu oder Heulage aus eigenem Anbau. Die Pferdchen haben Minuten auf ihrem Chip im Halsband und wenn sie reingehen, dann weiß der Automat, ob sie was bekommen. Wenn ja: Klappe hoch für 20 bzw. 30 Min. und dann erstmal wieder Pause. Hier muss ich auch sagen, dass ich dieses "Besetzen" nicht beobachten kann bisher, weil jedes Pferd mal schlafen geht oder zum Kraftfutter oder oder oder... Klar ist mal ein "Ich will jetzt aber", aber sehr ausgeglichen, wie ich finde. Hängt aber auch damit zusammen, dass die Stallbesi sehr darauf achtet keine unsozialen Pferde in der Herde zu haben.
- Kraftfutterautomat mit wahlweise Müsli oder Hafer (haben wir (noch) nicht, weiß ich auch noch nicht, ob Herr Pony das haben soll
- Frostsichere Tränke
- Kompletter Paddock mit Matten und darüber Sand bzw. bei den Fressplätzen gepflastert
- Alte Baumstämme etc.

Und alles natürlich so, dass sie sich bewegen müssen, obwohl es bei uns kein Rundkurs ist

Ansonsten haben wir noch
- eine megatolle Halle, die an einer Seite nur halbhoch ist, was die Luft echt super macht
- 4 Boxen zur EIngewöhnung und für die Kranken oder mal zum Abschwitzen (Faxi darf da noch übernachten, damit er zum Schlafen und Essen nachts noch Ruhe hat auf jeden Fall)
- Eine Sattelkammer mit riesigen Schränken
- Einen Deckenraum mit einem Deckenhalter für jeden (geheizt im Winter)
- WC (auch geheizt im Winter)
- EIn tolles Reiterstübchen mit Blick in die Halle (auch geheizt im WInter)
- Einen Roundpen mit super Hackschnitzelboden
- Ein tolles AUsreitgelände
- EIne tolle bunt gemischte Gemeinschaft
- und und und  :cheese:

Wir sind glücklich dort und es war eine gute Entscheidung kann ich bisher nur sagen!!!!!!!!!!!!!
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Ehemaliges Mitglied 138
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Re:Aktivstall
« Antwort #3 am: 02. Juli 2013, 23:22:41 »
Na, dann will ich auch mal  :cheer:. Mein Pony steht seit etwas über einem Jahr im Aktivstall und wir beide sind mega glücklich dort  :dops:.

Zitat
- Was habt ihr für positive/negative Erfahrungen gemacht?

Bei uns am Stall eigentlich nur positive. Allerdings steht und fällt auch dieses Konzept mit der Umsetzung und den Umsetzern. Heißt im Klartext, wenn die SBs das ganze nur als Arbeitserleichterung sehen, oder mit möglichst vielen Pferden möglichst viel Geld verdienen wollen, dann kann das nur schief gehen. Ich finde Herde mit ca. 50 Pferden einfach zu groß, das käme für mich nicht in Frage. Ebenso wäre ein Stall wo es Heu ausschließlich aus den Stationen gibt nix für mich (also ohne extra Heufressbereich). Und ich muss sagen, dass mir, nach langer Beschäftigung mit dem Thema, die S*chauer-Anlagen eindeutig besser gefallen als die von H*IT.

Ansonsten kann ich von unserem Stall nur positives berichten. Herr Pony fühlt sich pudelwohl, sowohl in der Herde, als auch im Handling mit den Anlagen. Macht er total souverän und lässig  :cheer:.
Zitat
- Wie und wie schnell kommen die Pferde mit dem Futterautomaten zurecht?

Siehe oben, mein Pony ist Profi, auch im Austricksen, wenn's sein muss  :lol:. Wie schnell kommt immer auf's Pferd und die Art des Einlernens an. Junge, mutige Pferde, die neugierig sind tun sich natürlich leichter als ältere, die womöglich nie selbst Entscheidungen treffen mussten (also z.B. Boxenpferde die um X Uhr auf die Koppel gebracht wurden, um X Uhr wieder rein und um X Uhr gibt es Heu etc.). Das Einlernen ansich finde ich auch sehr wichtig. Bei uns wird erstmal nur das Durchgehen geübt, erst geführt und dann werden die Pferde reingeschickt und gleich wieder rausgelockt. Wenn sie das Prinzip (hinten rein, vorne raus) fest begriffen haben geht's ans drinnen fressen. Parallel läuft meistens die Eingliederung in die Herde. Wenn das harmonisch läuft und die Pferde die Anlagen selbstständig bedienen können, bleiben sie drin.

-
Zitat
Wie hat bei euch die Eingliederung stattgefunden?

Eingliederungen laufen bei uns über Eingewöhnungsboxen im Unterstand, dann je nach Pferd langsam Kontakt zu einzelnen Pferden, oder nach ein paar Tagen zur ganzen Herde. Erst kurz, dann stundenweise, dann ganztags und eben, wenn sie die Automaten soweit bedienen können, dass man sie gefahrlos ohne Aufsicht lassen kann (und natürlich auch das Herdenleben soweit funktioniert), bleiben sie auch über Nacht drin.
Zitat
- Haben die Pferde ständig Heu zur Verfügung?

Nein, eigentlich hatte ich nach einem Stall gesucht, der 24h Heu mit Netz anbietet, aber keinen einzigen bei uns gefunden. Mittlerweile bin ich eigentlich sehr froh über diese Steuerungsmöglichkeit und sehe so auch ziemlich genau wie viel mein Pony frisst (also wenn ich es grob überschlage). Allerdings besteht die Gefahr, dass man es aus Angst um die Figur zu strikt sieht und zu wenig Heu zuteilt. Das führt dann zu ziemlichen Stress, vermehrtem Strohkonsum (wenn denn welches zur freien Verfügung ist) und "Kreiseln" und/oder "Parken". Zu sehen an massig roten Balken am PC. Aber gut, das ist immer die Entscheidung des Besitzers (+ ggf. SBs).

Auf was ich allgemein achten würde:
- Wie viele Pferde stehen in der Herde? (Und weiß der SB wie viele es sind *hust*?)
- Wie viele Ruhebereiche gibt es und wie sind die angelegt? (Im Nachbarkativstall gehen die Ausgänge der Heuautomaten direkt in den Liegebereich, absolut kontraproduktiv v.a. bei durch Heumangel aggressiven Pferden)
- In welchem Zustand sind die Anlagen, sind sie alle intakt? (V.a. die "Nachlaufsperren")
- Wie verhalten sich die Pferde untereinander? Gibt es (ggf. durch Futtermangel) gestresste Pferde? Parken viele Pferde in den Anlagen, oder werden sie von ranghöheren blockiert? Sind viele Pferde verletzt?
- Gibt es nur Heu, oder auch Heulage? (Bei uns gab es mal eine zeitlang Heulage an einer Station für den Allergiker und die "dünne Fraktion". Das fand mein Pony so lecker, dass er zum Kreiseln anfing, weil er natürlich keinen Zugang hatte. Da wurde er sehr geschickt, wie er möglichst lange drin bleiben kann, ohne ausgetrieben zu werden. Ohne Austreibhilfe hätte er wohl alle Reste drin immer ratzeputz leer gefressen. Heulagestationen kämen deswegen für mich nicht in Frage.)
- Gibt es einen Heufressbereich und wenn ja wie ist der Zugang geregelt?
- Ist es eine gemischte Herde? Wie wird mit deckenden Wallachen verfahren?


Mehr fällt mir grad aus dem Stegreif nicht ein, aber ich hab bestimmt eine Menge vergessen  :roll:.
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Mannimen
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Re:Aktivstall
« Antwort #4 am: 03. Juli 2013, 00:07:12 »
 :shock:          :-X          :neinnein:

« Letzte Änderung: 03. Juli 2013, 00:08:48 von Mannimen »
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Re:Aktivstall
« Antwort #5 am: 03. Juli 2013, 00:17:36 »
 ??? was möchtest du uns damit sagen, Manfred? :nixweiss:
Alles kommt zu dem, der warten kann.
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Mannimen
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Re:Aktivstall
« Antwort #6 am: 03. Juli 2013, 01:00:57 »
Also ich habe es mir so schlimm nicht vorgestellt (meine persönliche Empfindung) aber es deckt sich mit dem Gesichtsausdruck der meisten Pferde die ich dort gesehen hatte. Insofern denke ich, dass dort nicht jedes Pferd glücklich ist, weil es das eben nicht aus unserer Sicht sieht. Es sieht nur, dass andere etwas bekommen und es selbst nicht, es sei denn es lässt sich dazu was einfallen und kann das System austricksen. Den Zusammenhang, dass Ressourcen zwar vorhanden aber nicht frei verfügbar sind sondern nur nach vorheriger Programmierung frei gegeben werden, wird es wohl kaum begreifen können, meine ich. Das ist eben noch mal etwas Anderes wenn Futter nur hinter einem Elektrozaun zu haben ist, welcher sich überwinden lässt. Es wäre zur Not eben doch erreichbar. Welches jedoch in einem Automaten steckt ist schlussendlich dann doch unerreichbar für so ein Tier. Was wenn diese Technik ihren Dienst versagt? Ich mag ehrlich gesagt nicht weiter darüber nachdenken. :nixweiss:

Vielmehr freue ich mich über einen Stall, wo sich die Menschen tag täglich um das Wohl der Tiere kümmern, alle Tiere selbst erkennen können, dass sie nicht zu kurz kommen und sich gemeinsam die Ressourcen aufteilen so wie es ihrer Art entspricht. Sie fressen gemeinsam, dösen gemeinsam und beschäftigen sich unter einander gemeinsam. Es sind Herdentiere. Sie werden von ihrer Natur aus schon nicht abwarten bis ihnen etwas zugeteilt wird sondern aktiv werden, um es zu bekommen, denn nur so können sie ihr Überleben sichern. Wer also einen Automaten bewacht, nimmt diese Nahrungsquelle für sich allein in Anspruch, um sein eigenes Überleben zu sichern. Er erkennt nicht, dass genügend Futter für alle Herdenmitglieder dort verfügbar ist. Er weiß nur, dass er selbst noch nicht genügend (nach seinem Verständnis) davon bekommen hat usw.

Steht jedoch ein Ballen Heu auf der Weide, dann wird dieser nur so lange verteidigt, bis der eigene Bedarf gedeckt ist. Danach dürfen dann auch rangniedere Tiere davon fressen. Es ist ja Futter im Überfluss vorhanden. Es mangelt nur an Bewegung. Insofern müssten mehrere Haufen auf der Fläche verteilt werden, damit alle gleichzeitig fressen können und stets erkennbar ist, dass diese Ressource nicht knapp wird. Damit die Tiere dann nicht kugelrund werden, brauchen sie natürlich auch Bewegung. Ideal wäre also ein Traktor, der vor ihnen her fährt und ab und an Futter runterfallen lässt. Das käme der Nahrungssuche in freier Wildbahn wohl recht nahe. Oder wir haben halt entsprechende Flächen, die nur mageres Gras aufweisen und die Tiere halt bei der Nahrungssuche viel laufen müssen, um satt zu werden. Doch das können wir ihnen eher nicht bieten. Ziel sollte es aber auch nicht sein aus wirtschaftlichen Gründen möglichst viele Tiere auf kleinsten Flächen effektiv halten zu können. Das ist eben komplett gegen die Natur dieser Art und befriedigt aus meiner Sicht nur die Bedürfnisse des Menschen. :-\

Hat schon mal wer miterlebt was passiert, wenn nicht alle Pferde gleichzeitig Futter bekommen und zusehen müssen, wie nur einzelne Tiere dieses erhalten und das auch noch entgegen ihrer jeweiligen Rangordnung?

« Letzte Änderung: 03. Juli 2013, 01:08:14 von Mannimen »
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Re:Aktivstall
« Antwort #7 am: 03. Juli 2013, 01:19:08 »
Den Zusammenhang, dass Ressourcen zwar vorhanden aber nicht frei verfügbar sind sondern nur nach vorheriger Programmierung frei gegeben werden, wird es wohl kaum begreifen können, meine ich.

Wenn ein Pferd lernen kann, dass es den Inhalt unserer Clickertasche nur bekommt, wenn es etwas dafür tut, und nicht wann es will; wenn ein Pferd lernen kann, dass das Geräusch des Futterwagens Hafer ankündigt; wenn das Pferd lernen kann, dass nur unter bestimmten Bäumen Äpfel herumliegen, und das auch nicht immer, obwohls der selbe Baum ist... dann kann es auch lernen, dass es nicht immer Futter an der Futterstelle bekommt - es sich jedoch lohnt regelmäßig mal gucken zu gehen, denn es könnte immer was dafür geben ;-) Nicht umsonst funktioniert variable (unvorhersehbare) Belohnung im Training so gut  ;)

Aber das ist OT, und zum restlichen Thema kann ich nicht viel beitragen, da ich noch nie das Vergnügen hatte Pferde in einem Aktivstall beobachten zu können.
LG Tine
Krümel, Alkmene & Mucki

Ab und zu ist es gut, in unserem Streben nach Glück innezuhalten und einfach glücklich zu sein. ~ Guillaume Apollinaire
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Mannimen
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Re:Aktivstall
« Antwort #8 am: 03. Juli 2013, 01:31:22 »
Wenn ein Pferd lernen kann, dass es den Inhalt unserer Clickertasche nur bekommt, wenn es etwas dafür tut, und nicht wann es will; wenn ein Pferd lernen kann, dass das Geräusch des Futterwagens Hafer ankündigt; wenn das Pferd lernen kann, dass nur unter bestimmten Bäumen Äpfel herumliegen, und das auch nicht immer, obwohls der selbe Baum ist... dann kann es auch lernen, dass es nicht immer Futter an der Futterstelle bekommt - es sich jedoch lohnt regelmäßig mal gucken zu gehen, denn es könnte immer was dafür geben ;-) Nicht umsonst funktioniert variable (unvorhersehbare) Belohnung im Training so gut  ;)

Ja, das können sie durchaus lernen. Leider führt genau das in diesen Ställen zu dem besagten "Kreiseln" (Pferd läuft den Parcours schnell wieder ab, um erneut Futter zu erhalten). Ständiges im Kreis laufen kann jedoch auch keine Lösung sein. Schlauere Tiere, die ihre Kräfte besser einsparen bleiben dort einfach stehen, bis wieder Futter frei gegeben wird. Das ist dann für die anderen Tiere wieder blöd, denn sie werden fürs Laufen auch nicht mehr belohnt.
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Re:Aktivstall
« Antwort #9 am: 03. Juli 2013, 04:19:16 »
Zitat
zitat von: Mannimen am Heute um 01:00:57
Den Zusammenhang, dass Ressourcen zwar vorhanden aber nicht frei verfügbar sind sondern nur nach vorheriger Programmierung frei gegeben werden, wird es wohl kaum begreifen können, meine ich.
Ich glaub es ist sogar in Pandras Stall, dass ein Pferd sich ca zwanzig Minuten vor der Weidezeit vorm Tor einparkt, um als erstes auf die Weide zu kommen.  :lol:

Generell denke ich bei solchen ställen dass sie nicht für alle Pferde gut sind, es aber unwahrscheinlich auf die Kompetenz der Planung  und der Betreiber ankommt.
Es gibt Ställe die von Futterneid und Stress geprägt sind, das liegt dann meistens an ein oder zwei Pferden, die durchschaut haben wie sie das System zu ihrem Nutzen beherrschen können.
Und es gibt wieder andere, wie eben auch Pandras Stall (der eben sehr kompetent geführt wird), wo es für die Pferde einfach total stimmig ist und sie haben dort ein sehr gutes Leben (ich kenne den Stall auch).  :nick: :nick:
Alles kommt zu dem, der warten kann.
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Mannimen
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Re:Aktivstall
« Antwort #10 am: 03. Juli 2013, 07:52:00 »
Wieder einmal kommt es auf den Menschen an, wie er was macht. Die Tiere reagieren nur auf ihre Weise darauf. Auf alle Fälle sind sie in solchen Ställen den ganzen Tag über mehr beschäftig als in öden Sandpaddogs.
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Franzi
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Re:Aktivstall
« Antwort #11 am: 03. Juli 2013, 08:03:44 »
Generell denke ich bei solchen ställen dass sie nicht für alle Pferde gut sind, es aber unwahrscheinlich auf die Kompetenz der Planung  und der Betreiber ankommt.

 :uschreib:

Das hat man bei uns ganz extrem gemerkt, da vor einiger Zeit der Betreiber gewechselt hat (sozusagen, wurde an den Bruder übergeben).
Wir hatten allerdings davor auch schon so das ein oder andere Problemchen. Im großen und ganzen sind unsere SBs halt leider eigentlich keine Pferdeleute sondern Bauern und meiner Meinung nach dient der Stall eben eher zum Geld machen. Neben den ganzen kleineren unangenehmen Dinge für mich (viel zu kleine Sattelkammer+Putzplatz, extra Geld für Reitplatzbeleuchtung, immer wieder aneinander geraten mit den SBs) sehe ich für meine Pferde vorallem 2 Dinge kritisch an.
Meiner Meinung nach haben wir

- viel zu wenig Platz für die größe der Herde
- einen viel zu großen Pferdewechsel in der Herde

In den fast 3 Jahren, die ich jetzt im Stall bin hat sich die Herde nahezu ausgetauscht. Wir hatten auch Pferde die nur mal eben 2 Monate lang da waren... Und aus den mir damals angesagten 20 Pferden Maximum sind inzwischen 30 geworden (mit kleinem extra Anbau, wo nur 6 Pferde rein dürfen, auch Automatengesteuert)

Früher dachte ich mal für ein junges und relativ "dickfelliges" Pferd ist unser Stall ziemlich ideal, weil eben auch viel gespielt wird und recht viel Bewegung drin ist. Inzwischen merke ich sogar bei meinem Großen ein erhöhtes Stresspotential, auch wenn ich noch nicht weiß woher es kommt. Eine Vermutung ist der ständige Pferdewechsel. Bei der Kleinen merke ich vorallem bei schlechtem Wetter bzw. wenn die Koppel zu bleibt (Regentage+Winter), dass der Unterstand für die Menge an Pferden einfach nicht reicht und es dann auch zu Streit in der Herde kommt. Die Rangniederen bleiben dann einfach zurück.

Aber wie ihr seht sind das alles Betreiber "Probleme".

Wobei ich aber auch sagen muss, dass bei uns sowas wie "ein Pferd frisst nicht" eigentlich sofort auffällt, da alle ein wenig schauen. Also da würde ich mir weniger Sorgen machen.

Alles in allem würde ich sofort Stall wechseln, wenn ich einen anderen Offenstall mit einigermaßen anständiger Fütterung in meiner Nähe finden würde (in meinen letzten 3 Ställen hatte ich immer Probleme mit schimmelndem Heu...) und auch nicht so bald wieder in einen Aktivstall gehen.

Oh und eins noch: den Chip kann man super in die Mähne einflechten, man muss ihn nicht implantieren lassen (das würde ich auch nie wieder machen)
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penelope
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Re:Aktivstall
« Antwort #12 am: 03. Juli 2013, 08:25:25 »
Viel hängt von der Besatzdichte und vom Platzangebot ab.

Bei Herden von 20 oder 30 Pferden bilden sich ja in der Regel Untergruppen. Da braucht es entsprechend Platz, damit das alles friedlich abläuft. Für so große Gruppen braucht es schon mal gut "Fußballfeld-Größe" wie ich finde, wenn nicht mehr. Und so große Platzangebote gibt es ja leider selten.

Für kleinere Gruppen mit so etwa 10 Pferden finde ich Aktivstallkonzepte gut. Gerade, wenn es Pferde sind die zum fett werden oder zu Rehe neigen, bei denen eine reine Weidehaltung nicht in Frage kommt.

Edit: du bist dann ja bald fast Nachbarin  :)
Irgendwas schönes findest du hier bestimmt  :nick:

« Letzte Änderung: 03. Juli 2013, 08:43:15 von penelope »
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Re:Aktivstall
« Antwort #13 am: 03. Juli 2013, 09:37:30 »
ich hätte sehr gerne einen aktivstall für unsere pferde!! weil mann ein pferd nie so gut über den tag verteilt füttern kann.
und ja, jeder stall ist nur sogut wie der stallbestitzer..
Liebe Grüße!
Seelenpferde hat jemand einmal Pferde wie dich genannt- Pferde, die es nur einmal geben wird im Leben, die man begleiten darf und die einen auf andere Wege führen.
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Re:Aktivstall
« Antwort #14 am: 03. Juli 2013, 09:41:29 »
ot: bewegungsanreize kann man auch über das paddock paradise - konzept setzen. macht halt arbeit ;-)
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