Hallo!

Wie ich ja schon in der Vorstellung geschrieben habe, steht mein Jährling in Offenstallhaltung, es sind insgesamt 12 Junghengste auf der Weide bzw. zwei davon sind Wallache, die die Kleinen "erziehen".
Nun habe ich es bisher so gemacht, dass ich Coco auf der Weide durchgekrault, gestriegelt und angefangen habe, dass er auf Zuruf seines Namens zu mir kommt.

So, nun meine Frage an Euch:
Die anderen Isis sind natürlich auch sehr neugierig und stehen teilweise recht dicht um uns herum. Drei von ihnen scheuchen Coco ab und an weg, die anderen stehen daneben, aber verweisen Coco nicht. Bisher bin ich dann auch einfach weggegangen, wenn es mir zu eng oder turbulent wurde und habe die anderen auch weitestgehend nicht weiter beachtet. Und bisher habe ich Coco auch nur mit Futter belohnt, wenn kein anderes Pferd dicht bei ihm steht, wegen Futterneid.

Bin ich da mit meiner Strategie auf dem richtigen Weg??
Oder gibt es eine Möglichkeit, die anderen auf Abstand zu halten?
Wie reagiere ich am besten, wenn eines der Pferde Coco wegscheuchen will?
Kann ich Coco in der Herde vernünftig auf den Clicker konditionieren? (Das habe ich bisher noch nicht gemacht)

Die anderen Pferde sind nicht meine, sie werden auch nicht mit dem Clicker ausgebildet, d. h. momentan wird auch nichts mit den anderen Pferdis gemacht außer Hufschmied oder Wurmkur geben.
Coco am Halfter von der Weide zu holen, geht noch nicht wirklich gut. Daher wollte ich ihn auf der Weide erstmal vernünftig ans Halfter gewöhnen und dort auch erstmal mit dem Führtraining beginnen.

Über Tips wäre ich sehr dankbar!

LG Sarah mit Coco

Gerade wollte ich dir auf deine pn antworten, nun schreib ich dir aber erst mal hier was  :

Hört sich doch gut an, was du machst. 
Immer mal zum Pferd hin gehen, kraulen, ihn an Berührungen gewöhnen, Halfer an und wieder aus ziehen, vielleicht mal einen Huf hoch heben. Mehr muss ein Jährling meiner Ansicht nach auch noch nicht können. Ein so junges Pferd schon ganz alleine von der Herde weg führen zu wollen, halte ich für zuviel verlangt.

Schön, dass du dein Pferd in einer großen Herde aufwachsen lässt!
Allzuviel braucht man mit den jungen Pferden da nicht machen. Wenn die Pferde gut sozialisiert und an den Menschen gewöhnt sind und keine schlechten Erfahrungen gemacht haben, hat man später in der Regel keine Probleme mit denen.

trenn dir nen bereich ab - zur not mit ein paar eigenen, mobilen stipfeln. außer du arbeitest ohne futter, dann würde ich sie zusammen lassen, sofern es da keinen stress gibt.

Hallo,
eine benachbarte Weide ist immer frei, da könnte ich mit ihm, wenn er denn soweit ist, trainieren. Aber wie Katja schon geschrieben hat, Coco ist noch nicht so weit, er ist lieber in der Herde und vernünftig ein Halfter ummachen lassen, das Training geht ja leider nur in der Herde.
Also ist es schon besser, in der Herde ohne Belohnung in Form von Futter zu arbeiten? Bisher hatte ich es immer so abgepasst, dass die anderen nicht direkt neben uns stehen bei Futterbelohnung. Ich will halt nicht, dass sich da evtl. was hochschaukelt und es nicht doch irgendwann zum Futterneid kommt...?

Und noch etwas ist mir heute gerade aufgefallen: Coco happst ab und an nach mir, ich denke zum einen aus Neugier (mal austesten, was passiert) und bei einer anderen Situation, als ich ihn gestriegelt hatte. Da fand er evtl. das Striegeln etwas lästig und wollte es mit dem schnappen abstellen, könnte ich mir zumindest vorstellen. Wie reagiere ich in solchen Situationen am besten?? Ich möchte mir nicht unbedingt unbewusst ein schnappendes Pferd heranziehen. 

Gibt es die Möglichkeit, mit einfachen Mitteln die anderen Pferde doch etwas auf Abstand zu halten?? Ich denke da auch an meine Allergie... wenn die anderen dicht um mich herumstehen, könnte ich über kurz oder lang Probleme mit meinem Asthma bekommen. Bisher bin ich einfach weggegangen, wenn zu viele neugierig waren. Aber man wird natürlich auch ganz gerne mal verfolgt, nicht nur vom eigenen. 

Hmm... in der Herde würde ich definitiv nicht mit Leckerli arbeiten.
Meiner stand auch in der Jungpferdeherde.
Zwischen Oldenburger Jährlingen...
Und die konnten so schon ganz schön aufdringlich werden.
Nicht auszudenken, was gewesen wäre, wenn ich auch noch gefüttert hätte.

Wenn Du schon gern nun mit ihm arbeiten magst, dann würde ich es entweder ohne Clicker tun,
oder wirklich einen Bereich abtrennen.
Vielleicht am Anfang nur ganz kurz.
So ein kleiner kann sich ja eh nicht lang konzentrieren.
Könnte eine schöne erste Übung werden. 

Ich will wirklich nur das Grundlegende mit ihm trainieren, beispielsweise spätestens wenn der Hufschmied kommt, muss er ein Halfter kurz umhaben und kurz geführt werden. Und das möchte ich vernünftig und in kleinen Schritten trainieren, sodass er nicht mehr seinen Kopf beim Umlegen des Halfters gaaanz in den Himmel hochreckt.  Ansonsten ist wirklich nur "Wellness" angesagt in Form von kraulen und sich überall anfassen lassen und mal den Huf anheben. Vielmehr möchte ich anfangs auch gar nicht machen.

Mit Kraulen kann man wunderbar bestärken, und mit Stimmlob. Und mit viel Ruhe.
In der Gruppe würde ich auch nicht füttern, sondern so lange "allgemeine Aufmerksamkeit" verteilen bis die anderen dann Gras doch wieder interessanter finden. Und dann eben in kleinen Einheiten ein wenig spielerisch etwas üben, das brauchen ja nur ein paar wenige Handgriffe zu sein.

Hallo Muriel,
was meinst Du genau mit "allgemeine Aufmerksamkeit"? Meinst Du, dass ich mich erst auf Coco fokussieren sollte, wenn die anderen kein so großes Interesse mehr an mir zeigen und sich anderen Dingen widmen? Ein bis zwei Kumpel stehen oft um Coco herum, sie sind neugierig, scheuchen ihn aber nicht weg. Da habe ich mich dann schon mit ihm beschäftigt und den anderen Neugierigen auch mal den sooo interessanten Striegel gezeigt. 

Meinst Du, dass ich mich erst auf Coco fokussieren sollte, wenn die anderen kein so großes Interesse mehr an mir zeigen und sich anderen Dingen widmen?

ja genau.

Da habe ich mich dann schon mit ihm beschäftigt und den anderen Neugierigen auch mal den sooo interessanten Striegel gezeigt.

das klingt doch gut.

Okay, dann werd ich einfach mal so weitermachen, jetzt aber dann doch ohne Futterbelohnung. 

könnt ihr nicht dort auf seiner weide ein kleines stück zum "arbeiten" abtrennen? so das er noch bei seiner herde ist bzw die herde am zaun zugucken kann, ihr aber in ruhe was machen könnt?

Oh, bitte bloss nichts mit Trennzaun machen bei einem Jährling 

Jetzt hab ichs endlich wieder geschafft, hier ins Forum zu schauen und gleich eine Frage an Muriel:

Ab welchem Alter kann man einem Jungpferd zumuten, es auf die Nachbarweide zu führen? Hier auf der Weide gibt es genügend Abschnitte, die direkt an die Weide anschließen, auf der die Pferde stehen.
Bisher habe ich Coco wie ja schon geschrieben, mal gestriegelt, überall angefasst und das Halfter umgemacht und nach einigen Minuten wieder abgemacht.

Kann man spielerisch Führtraining (nur ganz kurz natürlich) in der Herde beginnen?

LG Sarah

Hm, ich würde sagen so ab 2 Jahren? Was sagen denn die mehr Jungpferdeerfahrenen? In jedem Fall kommt es auf das Pferd an. Ich habe Mirko ja zweijährig gekauft und bin mit ihm kleine Spaziergänge um den Hof gegangen, was eine größere Herausforderung war, weil er sich überhaupt nicht vom Fleck bewegt hat.
Das Problem damals war dass er in der Box stand und die Pferde morgens vom SB einzeln auf die Weide geführt wurden. Das zumindest musste ich also üben.
kleine Spaziergänge bedeuteten damals ca 100 Meter vom Hof weg, weiter bin ich nicht gegangen. Mit richtigen Spaziergängen haben wir erst angefangen als er so drei Jahre als war.

Kann man spielerisch Führtraining (nur ganz kurz natürlich) in der Herde beginnen?

ja, würde ich schon sagen.

Dankeschön für Deine Antwort!
Wie reagiere ich beim Führtraining in der Herde am besten auf zu neugierige Pferde, insbesondere solche, die meines evtl. doch wegschicken wollen?
Denn mit Halfter und Strick kann Coco dann ja nicht so recht ausweichen. Einen Zeitpunkt abzuwarten, wo wirklich alle (es sind insgesamt 12) sich nicht für uns interessieren, ist manchmal recht schwierig.