Uraltes Thema, aber da ich gerade so viel Zeit übrig habe (krank im Bett) und mit Frodur schon so viele verschiedene Fütterungssysteme durch habe mag ich auch mal unsere Erfahrungen aufschreiben
1. Stall (dort ist er aufgewachsen): Morgens und abends eine lange Reihe aufgeschütteltes Heu hinter Fressgittern, hat wohl max. wenige Stunden gereicht, dazwischen gab es gar nichts. Ich wundere mich immer noch, wie die Pferde das im Winter ohne Magengeschwüre überstanden haben. Im Sommer gab's 12h Weide dazu, dafür weniger Heu.
2. Stall (unser erster gemeinsamer Umzug): Aktivstall mit Raufutter-Einzelautomaten. Kam mir beim Besichtigen total toll vor, nach und nach stellten sich gravierende Probleme heraus. Es gab für eine Herde von ca. 16 Pferden (viel Fluktuation) nur 8 Automaten, die dazu nicht immer befüllt waren. Viel Stress und Gekloppe, vor allem im Winter. Keine Nachlaufsperren, das heißt das essende Pferde wurde durchaus auch von hinten belästigt, damit es den Automaten verlässt. Meiner Meinung nach VIEL zu viel Stress.
3. Stall: 3x täglich loses Heu in Badewannen, bzw. im Winter nachts hatte Frodur ein großes Netz in der Box. Dazwischen gar nichts. Im Sommer stundenweise Weide. Man merkte immer eine große Unruhe vor der Fütterungszeit, und die Pferde wollten kurz vor der Futterzeit nicht mehr weg vom Paddock/Stall. Viel Heuverlust.
4. Stall: Zu Beginn selbe Fütterung und selbe Probleme. Dann Umstellung auf 24h Heulage - zufriedene Pferde, die aber auf dem kleinen Paddock nur noch an der Raufe standen.
5. Stall: Riesige Weide, nur im Winter Heu aus einer überdachten Raufe: Das klappte super. Bei Bedarf wurde Heu geknabbert, ansonsten auf der Weide herum gewandert, gespielt und die letzten leckeren Halme gesucht. Der Heuverlust hielt sich durch ein großmaschiges Netz über dem Ballen in Grenzen.
6. Stall: Zurück in den Aufzuchtstall, in dem inzwischen 24h Heulage (später Heu) aus Netzen angeboten wurde. Gute Konstruktion, die Pferde aßen vom Boden trotz Netz (mal schauen ob ich da noch Fotos von finde, es wurden quasi lange, schmale Netze auf dem Boden befestigt hinter den Fressgittern), hat mir super gefallen. Im Winter leider null Bewegung, sie standen quasi die ganze Zeit am Netz.
7. Stall: "24h Stroh" (was in der Realität nicht stimmte) und 2x täglich Heulage aus Netzboxen. Nette Idee, für Frodur in der Praxis katastrophal. Die Boxen finde ich aber nach wie vor interessant: Eine kleine Holzbox (ca. Europalettengrundmaß mit Wänden), unten 4 Ösen rein geschraubt, das Heu kommt in ein quadratisches Heunetz und wird mit 4 Karabinern unten in der Box in die Ösen eingehakt. Gute Fresshaltung, wenig Heuverlust. Allerdings ist dieses permanente Kopfhochreißen beim Zupfen nicht ganz gesund, denke ich.
Aktueller Stall: Ganzjahresweide mit 24h Heu aus einer Rundraufe. Das klappt für die Pferde super, aber wir haben VIEL Heuverlust.