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Traditionell Chinesische Medizin bei Pferden

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Traditionell Chinesische Medizin bei Pferden
« am: 11. Januar 2017, 23:32:04 »
Hi zusammen,

ich habe jetzt schon öfters gehört, dass Akupunktur bei Pferden mit Hustenproblematik gut wirkt, unter anderem hier im Forum, aber auch von einer befreundeten Ärztin, die TCM und westliche Schmerzmedizin für Menschen anbietet, aber leider keine Tierärzte oder THPs kennt, die das für Tiere anbieten.

Außerdem habe ich auch eine Doktorarbeit gefunden, in der die standardmäßige medikamentöse Hustenbehandlung mit Laserakupunktur bei Husten / RAO verglichen wird - mit guten Ergebnissen. Hier der Link für alle die es interessiert ;):
http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2006/2983/pdf/ReitzAstrid-2006-06-07.pdf

So, jetzt meine eigentliche Frage: Ich finde es generell im Tierbereich schwierig, Scharlatane von Leuten mit wirklichem Sachverstand im Bereich alternativer Medizin zu unterscheiden, weil sich anscheinend jeder irgendwie nennen darf, wenn er mal ein Abendseminar besucht hat.

Welche seriösen Ausbildungen/Schulungen gibt es im Bereich von TCM bei Pferden, auf die ich potentielle Anbieter abklopfen kann? Welche Grundausbildung sollten die Leute mitbringen? Ich will ungern viel Geld ausgeben, um dann an jemanden zu geraten, der letzendlich kein fundiertes Wissen hat.

Anscheinend bieten auch manche Osteopathen Akupunktur an - sind das dann ähnliche Wirkweisen wie in der TCM oder soll das eher Muskeln lockern? 

Ich hoffe da ja ein wenig auf Heikes Expertise, um zu hören, worauf man als Laie achten kann  :cheese:.
Danke schon mal!
Viele Grüße von Anna und Sandero
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Re: Traditionell Chinesische Medizin bei Pferden
« Antwort #1 am: 13. Januar 2017, 11:46:08 »
Ich hole das Thema noch mal hoch - hat niemand einen Tipp, auf welche Qualitätskriterien man als Laie bei der Auswahl eines guten Akupunkteurs bzw. in der Auswahl einer/s TCM-Ausübers (egal ob jetzt TA oder THP oder Osteopat) achten sollte?  :lupe:
Viele Grüße von Anna und Sandero
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Re: Traditionell Chinesische Medizin bei Pferden
« Antwort #2 am: 13. Januar 2017, 12:03:53 »
Hm. Also mir hat das leider hauptsächlich Nelli gezeigt.

Ich habe eine Tierärztin für Akupunktur und Chiropraktik für sie, die sehr gut akupunktiert und das auch schon sehr lange mit fundierter Ausbilung macht.
Nelli sprang darauf einfach prima an. Sobald die Nadeln drin waren, kam richtig Ruhe in sie rein. Und sie kann sonst ja kaum einen Moment still stehen. Dadurch hat sie Nelli sehr bei ihrer Rückenproblematik vor zwei Jahren geholfen, die ja leider sehr hartnäckig war.

Nur befürchte ich, dass sie nicht so weit fährt. Sie kommt aus dem Westerwald.
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Re: Traditionell Chinesische Medizin bei Pferden
« Antwort #3 am: 13. Januar 2017, 12:06:39 »
Ah danke, vergessen. :tuete: war gestern bissi viel los hier  :cheese:

Also grundlegend ist es bei TCM sehr schwierig, Qualitätskriterien anzusetzen. Es gibt so viele Schulen und die Qualität der Lehre ist glaube ich sehr unterschiedlich. Die Inhalte auch  :lol:
Sehr deutlich wurde uns das bewusst als wir einen Kurs unserer Ausbildung bei einer anderen Dozentin hatten, weil unsere eigentliche Kursleiterin krank war. Das waren einfach Welten im Wissen und in der Wissensvermittlung.
Dann liegt halt auch noch viel dran wie man sich selbst in dem Thema fit hält und weiterbildet.

Es gibt Akupunktur"ausbildungen" die über drei WE gehen, oder auch welche zb am IFT in Viernheim, wo man in einem Jahr Tierphysio plus Akupunktur machen kann. Ich habe zwei Jahre für die Pferdephysio gebraucht und zwei Jahre für die Akupunktur (ok das lag auch an der Krankheit), aber die Zeitdauer insgesamt finde ich auch wichtig, weil man eben so viel Zeit braucht um die nötigen Erfahrungen in der Umsetzung zu machen. Es gibt ja viele Ebenen des Verständnisses, und wenn ich so und so viel gelernt habe und habe das schon angewendet, kann ich andere erfahrungen besser einschätzen.
Die TCM ist eine Erfahrungsmedizin.
Dh. es hängt unheimlich viel daran, wie ich als Behandler die vorliegenden Informationen aufnehme, bewerte und in verschiedene Betrachtungsmuster einordnen kann. Je besser der Behandler darin ist, desto genauer und effektiver wird die Behandlung sein.

Gerade beim Thema Husten ist es so viel mehr als nur zu sagen "Husten = Hustenpunkt XYZ, Nadeln rein und fertig". Husten und Schleimbildung können diverse Ursachen haben (plus allergische Komponente).
Dann kann ich halt zb Punkte nadeln die wie ein Pflaster wirken, dh sie verbessern ein akutes Geschehen, aber nicht die tieferliegende Ursache. Oder ich schaue mir eben das energetische Gesamtbild an (inkl Pulsfühlen) und kann das grundlegende Ungleichgewicht im Körper erkennen und behandeln, was dann im Endeffekt auch das Thema Husten verbessern wird.

Sehr hilfreich sind auch chinesische Kräuter, die Phytotherapie. Ganz ernüchternd war gleich zu Beginn unserer Ausbildung, dass die Phytotherapie eigentlich 70% der chineschen Medizin ausmacht und die Akupunktur nur 20%...  und es gibt tatsächlich Stadien einer Krankheit, wo man mit der Akupunktur nicht weit kommt, weil die Krankheit eben auf den tieferen energetischen Schichten liegt, wo man nur mit Kräutern etwas bewirken kann.
Akupunktur kann ja nur die Energie, die aktuell vorhanden ist, verschieben und zum Fluss bringen. Phytotherapie kann Energie in den Körper bringen, wo sie fehlt.

  Für mich ist ein mögliches Kriterium ob jemand 5-Elemente-Akupunktur anwendet, Phytotherapie miteinbezieht (das ist eine zusätzliche Ausbildung) und den chinesischen Puls fühlen kann (auch das ist etwas was man sein Leben lang lernen und verfeinern muss ).
Aber das heisst halt auch nicht dass eine sogenannte "Kochrezepte-Akupunktur" deshalb unwirksam sein muss :nixweiss: Weil manchmal passt das einfach auch und ist ausreichend.

Ich weiss nicht ob Dir das so hilft :tuete:
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Re: Traditionell Chinesische Medizin bei Pferden
« Antwort #4 am: 13. Januar 2017, 14:18:28 »
Ellen, ich schätze mal du meinst D. D.? Die hatte ich letztes Jahr auch bei Flocke und sie wird jetzt auch etwa alle halbe Jahre kommen. Hat auf mich einen sehr kompetenten Eindruck gemacht und bei uns in der Gegend ist sie die Frau der Wahl für Chiro und Akupunktur. Sie hat früher auch Flocke schon mal wegen Husten und Luftproblemen behandelt.
Anna, wenn du magst kann ich dir mal die Nummer geben. Vielleicht kommt sie ja mal irgendwann zufällig in deine Gegend oder kann jemanden empfehlen.
LG Kim & Flöckchen & Miss Elly & Trixi

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Re: Traditionell Chinesische Medizin bei Pferden
« Antwort #5 am: 13. Januar 2017, 14:25:54 »
Genau, sie meine ich.  ;)
Und, nebenbei, ihr Mann ist für mich einer der kompetentesten Pferdezahnärzte der Gegend.

Ich mag sie beide und finde ihre Art und Arbeit toll.
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Re: Traditionell Chinesische Medizin bei Pferden
« Antwort #6 am: 13. Januar 2017, 14:49:28 »
Ihr Lieben, danke für die ausführlichen Antworten!

Heike, du bestätigst (leider) genau meine Vermutung, dass es gar nicht so einfach ist, jemanden zu finden, der kompetent ist... und dass es wirklich nicht mit einem kleinen Wochenendkurs getan ist, um fundiert behandeln zu können.

Das mit der Phytotherapie kann ich aus eigener Erfahrung als Mensch absolut bestätigen! Ich war selbst in TCM-Behandlung und habe erst mal knapp ein Jahr nur diverse Kräuter "Tees"  :-X getrunken (ok, runtergekippt) und ein bisschen Qi-Gong gemacht, bevor ich überhaupt mal akupunktiert wurde. (Gerade stelle ich mir Ponies beim Qi-Gong vor, super  :lol:)

Ellen und Kim: Oh, das klingt ja sehr gut. Selbst wenn die Ärztin selbst nicht bis auf die andere Rheinseite fährt, kann sie ja evt jemanden empfehlen. Gerade Leute, die sich viel weiterbilden, haben ja oft gute Netzwerke!

Viele Grüße von Anna und Sandero
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