Aber wie würde es mit dem malenden Kind ausgehen, wenn es z.B. für besonders schöne Bilder unvorhersehbar was besonderes bekommen würde, z.B. einen besonderen Stift, oder ganz außergewöhnliches Papier? Würde es nicht versuchen mit diesen Sachen etwas besonderes zu machen? Mir ging es zumindest so
Ich finde man darf das alles nicht immer so schwarz und weiß sehen, es kommt so viel drauf an, mit was, und in welchen Mengen, und wie angepasst zur Situation und/oder aus welcher Motivation belohnt wird... ich finde Belohnen z.B. selbstbelohnend (
) ABER wenn mir die Übung selbst zum beibringen keinen Spaß macht, und ich nur mechanisch Click, dann transportierts auch keinen Spaß, und selbst wenn ein Ergebnis bei rumkommt wirds nicht so toll sein, wie wenns mir auch Spaß macht.
viel wichtiger find ich die frage WAS belohne ich, ERKENNE ich rechtzeitig, dass das pferd eigentlich "falsch" reagiert und habe ich einen PLAN wie ich das ändern kann. dazu bedarf es wenig bis gar keiner lerntheorie, aber sehr viel gespür, einem schnellen auge und sehr viel biomechanischem wissen. vergleichsweise kann ich clickern in der theorie in sehr kurzer zeit begreifen und umsetzen - was dauert ist der rest.
Den ersten Satz kann ich unterschreiben. Aber das mit dem Gespür nicht so. Also es mag sicherlich Menschen geben, die von Natur aus dieses Gespür haben, und deswegen schon immer gute Trainer (egal für was) sind, ohne aber immer erklären zu können, warum das grade funktioniert hat. Mal davon abgesehen dass diese Menschen aus ihrem Potenzial noch viel mehr machen könnten, wenn sie sich etwas mit Lerntheorie beschäftigen und dadurch noch gezielter arbeiten können gibt es einfach viele, die dieses Gespür erstmal nicht haben. Über die Beschäftigung mit den Grundlagen der Lerntheorie, und dem verinnerlichen der dazugehörenden Prinzipien, und probieren und wiederholen wird man aber irgendwann so sicher in dem was man tut, dass man DANN auch einfach nach Gefühl agieren kann, und es wird stimmen.
Und das ist meiner Meinung nach auch auf Seiten der Tiere so. Durch das Clickerprinzip lernen sie (recht schnell und zuverlässig), dass sie mit dem Mensch agieren können, sie lernen auf den Menschen zu achten und zu versuchen seine Signale zu deuten. Wenn man dann den für beide Seiten bekannten Marker hat, um die richtige Richtung zu bestärken, kann man sich das Leben einfacher machen. Der Marker kann auch aus einem Augenrollen bestehen, wenn man das möchte, zumindest die Hühner waren seeeehr gut darin, die Pre-Clicker-Marker in unserer Körpersprache zu entdecken
Ich selbst mische da inzwischen recht flexibel, wenn ich nah am Pferd bin fütter ich oft ohne Marker, wenn ich mir sicher bin dass mein Timing passt und sie auch weiß wofür es war. Manchmal mag ich diese ganz stille Atmosphäre. Mit dem Hund einer Freundin hab ich neulich Ball gespielt, und hab den Ball halt erst geworfen, wenn er sich hingelegt hat. Einen Clicker verwende ich fast nie. Und trotzdem möchte ich behaupten, das Clickertraining nennen zu können, weil es einfach noch keinen allgemeingültigen Begriff für diese Art von Arbeit gibt.
Und dann gibt es halt noch das Clickertraining, wo man alles macht wie eh, aber bevor man ein Leckerchen gibt, auf den Clicker drückt. Kann man machen, kann man wahrscheinlich auch sein lassen
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Um zum eigentlich Thread-Thema zurück zu kommen, so wie ich es verstanden hab ging es ja hauptsächlich drum, wann bei einer einzelnen Lektion der Clicker wieder ausgeschlichen werden kann. Das wurde ja schon angesprochen, am nachhaltigsten hält man alles am Leben, wenn man immer mal ohne festes Muster einzelne Teile oder besonders schöne Ausführungen oder was man will belohnt (variabel halt). Macht man eh, auch ohne Clicker, vor allem mit allseits beliebten Bettelverhalten
So irgendwie isses alles ein bisschen ins OT abgerutscht, aber "Vom Clicker wegkommen" hat so furchtbar viele Auslegungsmöglichkeiten.
Edit: Und da es sich mit anderen Beiträgen überschnitten hat - sorry falls der Kontext etwas verloren geht.