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Einrollen beim Reiten

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Re:Einrollen beim Reiten
« Antwort #15 am: 21. April 2010, 11:38:13 »
Womit wir wieder beim Zügelthema wären  :lol:

Deshalb finde ich die Kurlandübungen ja so genial, weil sie das Pferd in die Balance bringen und es dabei sehr leicht am Zügel wird.
Manfred, wenn Du deine Hände etwas höher tragen würdest, könnten sie vermutlich etwas flexibler sein.

Zitat
Aber all das Rumgerödel an den Zügeln empfand ich als weniger fördernd.
das rumgerödel am Zügel wird bei PK ja auch sehr langsam dem Pferd verständlich gemacht. Mit einfach nur hochzuppeln hat das nix zu tun.
Alles kommt zu dem, der warten kann.
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Mannimen
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Re:Einrollen beim Reiten
« Antwort #16 am: 22. April 2010, 08:20:30 »
Manfred, wenn Du deine Hände etwas höher tragen würdest, könnten sie vermutlich etwas flexibler sein.

Am liebsten hat Antares eine Einhändige Zügelführung mit der Hand über dem Mähnenkamm schwebend, wie beim Westernreiten. Das stört ihn am allerwenigsten und er reagiert mit Stellung nur auf leichtes Eindrehen der Hand ohne sich dabei an den Zügel anzulehnen. Daran sieht man schon wie empfindlich er im Maul ist, dass dieser kaum spürbare Druckunterschied schon ein Ausweichen bzw. Streben nach Ausgleich bewirkt.

Mit beidhändiger Zügelführung sind da vermutlich die Unterschiede für ihn einfach zu groß und er reagiert sofort mit Einrollen. Daher beginne ich immer erst einhändig, bis er sich gelöst hat und gehe dann erst zur eigentlichen Dressurarbeit über. Wobei ich der Meinung bin, dass diese nicht unbedingt eine getrennte Zügelführung erfordert, doch das sieht unsere Trainerin da ganz anders und erzählt mir was von "durch das Genick reiten" usw. Das würde ich  mit einer Hand nicht so deutlich spüren können, da ja auf der inneren Seite dann stärker nachgegeben wird, während außen mehr Spannung entsteht. Wie sollte eine Hand beides gleichzeitig fühlen können?

Auf alle Fälle mag Antares eine höher getragene Hand einfach mehr. Ist nur für den Reiter auf Dauer nicht so angenehm, da es seine Schultern etwas blockiert und die Schlüsselbeine weniger zum "lachen" bringt. Aber das ist ja auch nur vorübergehend, bis Antares diese Hilfe auch mit einer tieferen Hand bzw. beidhändig besser annehmen kann.

Wie gesagt, es geht hierbei um die Ausbildung des jungen Reitpferdes und nicht um die des Reiters. Da ist es halt erforderlich sich den speziellen Eigenschaften des jeweiligen Tieres anzupassen. Eigentlich sollte man das bei der Ausbildung des Reiters auch so tun und ihn nicht in eine allgemeine Form pressen, was ja häufig auch bei Pferden getan wird. ;)

Liebe Grüße
Manfred
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Ehemaliges Mitglied 23
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Re:Einrollen beim Reiten
« Antwort #17 am: 22. April 2010, 08:35:30 »
Wie willst du denn die Ausbildung des Pferdes von der des Reiters trennen, wenn er denn nun oben drauf sitzt?

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lindalotze
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Re:Einrollen beim Reiten
« Antwort #18 am: 22. April 2010, 09:10:08 »
Zitat
Auf alle Fälle mag Antares eine höher getragene Hand einfach mehr. Ist nur für den Reiter auf Dauer nicht so angenehm, da es seine Schultern etwas blockiert und die Schlüsselbeine weniger zum "lachen" bringt. Aber das ist ja auch nur vorübergehend, bis Antares diese Hilfe auch mit einer tieferen Hand bzw. beidhändig besser annehmen kann.

Oh, das finde ich gar nicht unangenehm für den Reiter.  Mir tuts ganz gut, wenn ich mit den Händen Bauchnabelhöhe anstrebe. Dann kann ich die Ellbogen auch abwinkeln, die Schultern fallen lassen, richtig auf dem Hintern sitzen und über alle großen Armgelenke flexibel nachgeben. (Ich bin ein furchtbarer Hand-Runterdrücker.)
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Munzi
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Re:Einrollen beim Reiten
« Antwort #19 am: 22. April 2010, 09:48:24 »
Ich habe es gestern bei Mána ausprobiert und war erstaunt, wie gut es funtkioniert. Für Mána hatte er mir den Tipp gegeben, dass ich sie im Schritt schön rund reiten sollte, dann aus dem Trab angaloppieren und nach nur wenigen Galoppsprüngen wieder durchparieren sollte. Diesen Wechsel dann allmählich steigern. Zwischendurch immer wieder die Übung  "Schaukel" einbauen (Rückwärtsreiten und wieder anreiten). Die Übungen bin ich im Wechsel geritten und hatte nach etwa 40 min ein zufriedenes Pony, bei dem ich deutlich alle 4 Beine spüren konnte. Eingerollt hat sie sich gar nicht, was mich sehr freute. Anscheinend habe ich die Übungen gut dosiert.

Hallo Steffi! Klingt sehr interessant.
Bist du in den 40 min nie getrabt? Also nur zum angaloppieren?
lg
arabella
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Ehemaliges Mitglied 22
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Re:Einrollen beim Reiten
« Antwort #20 am: 22. April 2010, 11:05:17 »
Hallo Arabella,

doch, ich bin etwas getrabt. Wir haben um 2 Reitplätze herum eine Bahn und die Bahn bin ich in beide Richtungen 1 mal rum getrabt. Zum Lockern und weil es einfach Spaß macht...
Auf dem Platz habe ich dann den Trab nur zum Angaloppieren gebraucht. 20min bin ich bestimmt Schritt geritten, 5 min getrabt und die restlichen 15 min gingen mit Galoppierversuchen drauf. War ne ganz gute Einteilung für den Anfang, würde ich sagen.

Grüße
Steffi
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Mannimen
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Re:Einrollen beim Reiten
« Antwort #21 am: 22. April 2010, 12:01:37 »
Wie willst du denn die Ausbildung des Pferdes von der des Reiters trennen, wenn er denn nun oben drauf sitzt?

Das habe ich schon einige male erwähnt. Für mich gilt zunächst einmal der Grundsatz: Erfahrener Reiter auf unerfahrenes Pferd und unerfahrener Reiter auf erfahrenes Pferd.

Natürlich befinden sich beide immer noch in einem Lernprozess. Dabei wäre dann darauf zu achten, dass der Reiter immer ein Stück weiter ist als das Pferd, wenn er ihm etwas erklären möchte und wenn er etwas nachspüren soll, wäre es von Vorteil, wenn das Pferd darin schon weiter ist. Das ist auch der Grundsatz unserer Trainer, die nichts von einem gemeinsamen ausprobieren halten. Das Tier ist kein Versuchskaninchen. Auch von solchen Heimstudien wird dringend abgeraten, weil weder Tier noch Mensch dabei geführt werden können. Es fehlt der Blick für die jeweilig notwendige Hilfe und auch jede Korrektur. Bei solch "Rumgedümpel" läuft alles auf der Basis: Versuch und Irrtum. Dabei finden die Beteiligten zwar immer noch einen Weg, doch ob der zielführend war, wissen sie erst wenn sie angekommen sind und das ist selten genug der Fall. Oftmals geht es eben dann doch zu Lasten der Tiere, was auch bei einer Ausbildung mit unpassender Anleitung passieren kann. Da bin ich ja auch schon die tollsten Irrwege gegangen. :-[

Insofern sollte man schon vorher sehr genau wissen, was man gerne erreichen möchte und wie man dabei mit seinem Tier umgehen will. Den dazu passenden Trainer muss man sich allerdings dann selbst suchen und meist ist er oder sie auch nicht leicht zu finden. Doch wenn dieses Paket dann in sich stimmig ist, dann steht der Ausbildung für Pferd und Reiter nichts mehr im Wege. Ich durfte z. B. neue Lektionen erst einmal auf einem erfahrenen Pferd nachreiten und sie dann Antares erklären. Das ist zwar sehr aufwendig aber total hilfreich, weil man eine ganz klare Vorstellung von dem bekommt, was man da gerade erreichen möchte.

Früher wurde mir z. B. das Reiten mit Schlaufzügeln vermittelt. Dabei bekam ich so den Eindruck eine Maschine zu bedienen. Ich hatte entsprechende Hebel in den Händen und dazu Knöpfe an den Füßen. Somit lief unter mir dann ein Robotter und wir waren von einem harmonischen Gefühl extrem weit entfernt. Das hat mir dann auch keine Freude mehr bereitet und ich lehnte es strickt ab. Dabei drehte ich mich auch radikal und begann auf jegliche Hilfsmittel zu verzichten. So setzte ich mich dann ohne Sattel und ohne Zaumzeug, ohne Stiefel und ohne Sporen aufs Pferd. Das war der Beginn einer völlig neuen Erfahrung und ab da lernte ich vom Tier. Ich fing an zu fühlen und nicht zu bedienen, zu kommunizieren und nicht zu diktieren. Heute bedauere ich sehr dass diese Irrwege, die ich zuvor gegangen bin, so unendlich lange gedauert haben. Wäre ich schon damals meinem Gefühl gefolgt und hätte mir die passenden Trainer gesucht, hätten nicht so viele Tiere unter mir leiden müssen. :'(

Liebe Grüße
Manfred
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Re:Einrollen beim Reiten
« Antwort #22 am: 25. April 2010, 21:12:18 »
Auf alle Fälle mag Antares eine höher getragene Hand einfach mehr. Ist nur für den Reiter auf Dauer nicht so angenehm, da es seine Schultern etwas blockiert und die Schlüsselbeine weniger zum "lachen" bringt. Aber das ist ja auch nur vorübergehend, bis Antares diese Hilfe auch mit einer tieferen Hand bzw. beidhändig besser annehmen kann.
Eine höher getragene Hand blockiert nur dann die Schultern, wenn du zum Handheben die Schultern hochziehst und festhältst.
Wenn Du die Hand nur aus dem Ellbogen hebst, kann die Schulter locker entspannt bleiben.
Und ich würde sagen dein Pferd ist ganz normal empfindlich. Es ist ja ein Trugschluss, dass eine ruhig hingestellte Hand auch für das Pferd ruhig ist, nur eine bewegliche Hand ist im Maul ruhig.
Je weniger Bewegung Du da oben produzieren möchtest, desto lebloser wird die Hand.
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Mannimen
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Re:Einrollen beim Reiten
« Antwort #23 am: 26. April 2010, 07:38:56 »
Guten Morgen Heike

Die Hände dürfen einfach nicht ruhig stehen bleiben. Das entspräche ja einer durchhaltenden Parade und wäre so ziemlich die härteste Einwirkung auf das Pferdemaul, wenn man mal von jeglichem Ziehen dort absieht, welches sowieso ein nogo ist.

Aber wieso ist eine Hand alleine vor dem Bauch leicht über dem Mähnenkamm getragen beweglicher in der Bewegung als zwei Hände seitlich neben dem Körper, wo sie im Grunde genommen auch mehr Bewegungsfreiraum hätten und sich zu dem noch unterschiedlich bewegen könnten? Ich denke, weil da dann die Bewegung aus dem Handgelenk, Ellenbogen und der Schulter kommt. Bei der klassischen Bewegung gegen die Hände ja nur vor und zurück. Im Handgelenk wird allenfalls bei einer Parade mal etwas eingedreht und der Rest der Bewegung kommt etwas aus den Ellebogen und an sonsten aus den Schultern.

Wie auf dem Video zu sehen war, trage ich auch keine aufrechten Fäuste sondern meine Hände liegend und etwas geöffnet. Am liebsten habe ich sie sogar ganz offen und halte den Zügel nur leicht zwischen den Fingern. Doch das soll ich in der Reitstunde so nicht tun. Dort ist mir nur die liegende Hand geblieben aber mit sehr viel mehr Zügelkontakt. Auch das mag Antares nicht sonderlich. Er hat gerne den Kopf völlig frei.

So fand er auch den Sperrriemen nicht toll. Doch die RL bestand darauf, damit er einfach mehr zur Ruhe im Maul kommt und mit den Gebiss nicht wie wild rummacht. Vorher hatte er seine Zunge ständig dadran vorbei geschoben und nervös drauf rum gekaut. Das war so schlimm, dass ich ihn ganz ohne Gebiss reiten wollte. Später hat er dann das Maul fest zugekniffen usw. Es war einfach nur schlimm und ging mir völlig gegen den Strich. Aber die Trainerin bestand weiter darauf und meinte, dass dies nur eine Gewöhnungsphase sei, mit der er sich abfinden müsse. Ich unterbrach das Training mit ihr und machte selbst mit Kapzaum ohne Gebiss weiter. Auch die Zügel habe ich zwischendurch mal komplett weg gelassen und nur einen Balancezügel oder Halsring verwendet. Später bot ich ihm das Gebiss erneut an und siehe da, es war plötzlich völlig ok für ihn.

Das Beste ist bei uns immer gewesen, wenn wir es selbst ausdiskutiert haben und mein Pferd gehört ja glücklicher Weise zu denen, die sich mitteilen und eben nicht alles erdulden, was der Mensch von ihnen verlangt. Das mag zwar sehr viel anstrengender sein aber so weiß ich wenigstens wie es ihm damit geht und was ich verbessern muss, damit er auch zufrieden ist.

Wünsche euch einen schönen Tag
Manfred
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Re:Einrollen beim Reiten
« Antwort #24 am: 26. April 2010, 11:29:27 »
Zitat
Aber wieso ist eine Hand alleine vor dem Bauch leicht über dem Mähnenkamm getragen beweglicher in der Bewegung als zwei Hände seitlich neben dem Körper, wo sie im Grunde genommen auch mehr Bewegungsfreiraum hätten und sich zu dem noch unterschiedlich bewegen könnten?
Eben weil die Hand vorm Bauch getragen wird. Zu leicht wirken die Hände beidseits gehalten rückwärts und geben jede Balanceschwierigkeit des Reiters wieder.
Die einzeln getragene Hand wird viel bewusster getragen und ist oft mehr "nach vorne" orientiert.
Ich denke dass sich durch die Reiterei mit Balancezügel und Kappzaum auch deine eigene Balance verbessert hat und damit auch Deine Hand unabhängiger vom Sitz werden konnte.
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