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Wippe

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saga2001
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Wippe
« am: 08. März 2014, 19:55:55 »
Hallo,
Ich habe gestern gleich die tolle Idee mit dem Balance Board mit dem Halbkugel-Unterteilt umgesetzt und gebaut.
Heute voller Stolz meiner Trainerin/HO gezeigt - und die war gar nicht so begeistert:
"Hast Du mal daran gedacht, dass Frau Pony Scharniergelenke hat? "
Das seitwärts kippen ist also gar nicht so gut. Was habt Ihr da für Erfahrungen/Meinungen?
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Re: Wippe
« Antwort #1 am: 08. März 2014, 21:35:26 »
Hallo saga2001,

die "Erfinderin" des Balance Boards ist Nina Steigerwald (www.pferde-clickertraining.de). Sie ist Pferdephysiotherapeutin und nutzt die verschiedensten Wippen, die sie baut (z. B. Zweibeinwippen nur für die Vorderbeine um rechts/links zu wippen), auch für gezielten Muskelaufbau etc. für Pferde. Ich denke, wenn die entsprechenden Wippen / Balance Boards schädlich für Pferde wären, würde sie sie nicht verwenden.

Ein Pferd kann im Gelände ausgleichen, wenn es einen Huf schief aufsetzt. Wie und mit welchen Gelenken es das genau macht, kann ich nicht beurteilen (zu wenig Ahnung), aber ich denke, dass es damit genauso gut im Stande ist, die Bewegungen des Balance Boards auszugleichen. Da ein Pferd seine Beine auch seitwärts bewegen kann (Seitengänge etc.) kann, müssen ja auch irgendwo "andersgängige" Gelenke sein außer nur "Vorwärts-Rückwärts-Scharniere".

Soweit meine Halbwissen-Meinung. Im Zweifelsfall fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker oder schreib Nina doch einfach an, was sie zu den Bedenken deiner Trainerin meint. Sag ihr eine Gruß von mir und dass Hylling immer mehr Lust bekommt, alle ihre neuen Turngeräte auszuprobieren  ;)

VG
Katja

« Letzte Änderung: 08. März 2014, 21:37:45 von hyxc »
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Re: Wippe
« Antwort #2 am: 09. März 2014, 09:49:19 »
Ich denke auch dass es unbedenklich ist und wiec katja schon sagte: wie sollte ein Pferd unebenes Gelände ausgleichen ?
Schau doch auch einfach mal beim huf bearbeiten zu - arbeitet deine HO exakt unterm pferd oder ist das bein leicht seitlich neben dem pferd wenn sie daran arbeitet ?

Ich denke dass gerade das wippentraining das pferd auch nochmal besonders in trittsicherheit schult und somit auch der verletzungsprophylaxe dient und von daher nehr als "nur" wippen ist.
alkein wenn man hinsieht wieviele kleinste muskeln bei den bewegungen beteiligt sind.

ich denke heike kann sicher noch genaueres zum thema gelenke sagen - und sie wippt als Physiotherapeutin schlieslich auch ;)
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saga2001
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Re: Wippe
« Antwort #3 am: 09. März 2014, 21:30:55 »
Ok, also behalten wir das Board so - es kommt dann wahrscheinlich wie bei allem Anderen auch auf die Dodis sn....
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penelope
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Re: Wippe
« Antwort #4 am: 09. März 2014, 21:45:04 »
Ich kann mich da deiner Trainerin anschließen und finde Zweibeinwippen auch recht bedenklich. Ich würde die für meine Pferde nicht anwenden und auch jedem Kunden (bin nebenberuflich Pferdephysiotherpeutin) davon abraten.
Der Vergleich mit unebenen Gelände hinkt wie ich finde gewaltig.
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Ehemaliges Mitglied 616
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Re: Wippe
« Antwort #5 am: 10. März 2014, 21:09:06 »
Also mein Pferd hat Veränderungen im Strahlbein (sprich plattreiterlich: "Hufrolle") und wir wippen seit bald regelmäßig 1,5 Jahren Zweibeinwippe vorne. Ich selbst habe das Gefühl, dass er wesentlich (!) trittsicherer geworden ist und die ganzen Strukturen um den knöchernen Apperat herum trainiert wurden. Ich habe die Wippe anständig gedämpft und benutzte sie zu 80% nur auf weichem Boden.
Ich hatte die Wippe aus dem Gefühl heraus neutzt und einfach mal geschaut, wie es dem Pony gefällt. Er liebt das Teil und lässt dafür sogar die volle Futterschüssel links liegen, es kann ihm also auf keinen Fall akute Schmerzen bereiten. Um das zu überprüfen, habe ich die Wippe einige Zeit nicht beclickert, trotzdem steht er da gerne drauf und wippelt vor sich hin.

Vor 8 Wochen hat mein TA zum ersten Mal das Wippen gesehen und meinte, nun wüsste er, warum ich ihn nicht mehr wegen Lahmen rufen würde - ein besseres TRaining der inneren Strukturen könnte ich nur durch eine Powerplate erreichen. Er war von der Zweibeinwippe - mit entsprechnd ausgelegter Dämpfung - sehr angetan. auch hier gilt sicherlich, langsam steigern und dem Bewegungsapperat Zeit lassen, auf die ungewohnte Belastung zu reagieren.
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Re: Wippe
« Antwort #6 am: 10. März 2014, 22:32:27 »
Ich habe keine ahnung vom innenleben eines pferdes, aber da ich im fitnessbereich des menschen gearbeitet habe und dort erfolgreich an einer ähnlichen konstruktion (training über schwingungen - kein Power plate, denn das arbeitet mit vibration und ist tatsächlich schädlich für die gelenke) und an dieses training erinnert mich die wippe. Das menschliche Fußgelenk und auch das knie arbeiten im eigentlichen sinne ahch nicht seitlich, durch dieses training jedoch erzielt man gelenkschonend den aufbau vieler kleiner sonst unerreichbaren muskeln die eben sehr großes bewirken können und ich denke dass genau solche muskeln eben auch beim pferd angesprochen werden und somit auch die trittsicherheit fördern.

Klar mensch ist mensch und pferd ist pferd - aber ich weiß das auch beim menschen viel schlechtes über solche Geräte im umlauf ist. Nachdem ich 6 jahre positive erfahrung mit Schlaganfall-, ms-, parkinson-, bandscheibenvorfallpatienten und vor allem mit vielen älteren Menschen mit problemen und auch mit körperlich behinderten menschen, gesammelt habe, denke ich über diese art des trainings eben anders ...
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penelope
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Re: Wippe
« Antwort #7 am: 10. März 2014, 22:46:51 »
Training mit Schwingungen, so lange sie im physiologischen Frequenzbereich liegen, finde ich auch absolut super.

Ein menschlicher Fuß ist nun allerdings von seinen Bewegungen so was von überhaupt nicht mit ein Huf zu vergleichen wie nur was.

Unnatürliche Bewegungen und unphysiologische Belastungen halte ich im Training immer für falsch und auch in der Therapie sollten Sie die absolute Ausnahme bleiben. Wenn ich Trittsicherheit trainieren will, dann kann ich viel sinnvoller Tellington Training machen oder gehe noch besser mit dem Pferd einfach da hin, wo es eigentlich auch hin gehört: raus in die Natur.
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Re: Wippe
« Antwort #8 am: 11. März 2014, 11:50:51 »
Wie schon erwähnt kenne ich mich ja mit dem pferdekörper nun gar nicht aus, aber wenn ich den Huf meines Ponys so in der hand halte kann ich eigentlich genau die Bewegungen damit ausführen, die ich auch mit einem menschlichen Fuß ausführen kann (natürlich nicht im gleichen Ausmaß, weshalb ich z. Bsp. ein Pferd auch nicht auf ein Schwingungsboard mit einer höheren Frequenz stellen würde  :cheese:)

Auch beim Menschen wäre es natürlich optimal wenn dieser einfach täglich mehrere Stunden in schwierigerem Gelände unterwegs wäre. Dies ist zeitlich nicht umzusetzen. Genauso wenig wie es für die meisten Pferdebesitzer nicht umzusetzen ist mehrere Stunden mit ihren Pferden in schwierigem Gelände unterwegs zu sein, weshalb ich trotzdem weiterhin der Meinung bin, dass das Training mit der Wippe aufgrund des geringen Zeitaufwands und der Effektivität eine gute Alternative ist...

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Re: Wippe
« Antwort #9 am: 11. März 2014, 23:25:32 »
Ich sehe bei den Wippen auch die Hauptarbeit in der Rumpf- und Schultermuskulatur - sie sollte halt nicht zu steil sein.

Als wir bei Nina waren, hatte sie eine Wippe die zu steil und zu ungedämpft war, die knallte richtig runter. Sowas fände ich auch nicht gut, für mal eben war das ok, aber selbst hätte ich sie nicht haben wollen.
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penelope
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Re: Wippe
« Antwort #10 am: 12. März 2014, 08:50:45 »
@ carry:
frei nach Loriot ist dann wohl mit deinem Gefühl was falsch  ;)
Bei Menschen ist beispielsweise das Sprunggelenk Teil des Fußes und hat in der Funktion auch ganz andere Bewegungsgrade als beim Pferd. Das Pferd hat keine einzelnen Zehen, auf die der Mensch unterschiedlich Gewicht verteilen kann. Das Krongelenk ist zum Teil noch in der festen Hornkapsel eingebunden, so etwas in der Funktion wie Gleichbeine.

Wie gesagt: Wippen, auf die das Pferd komplett drauf passt und die nicht zu steil sind, finde ich auch super.

Aber ein "mehr" ist eben nicht immer ein "besser".
Es geht dabei ja um Körperwahrnehmung, Körperkontrolle und bewusste kleine Bewerungen. Wenn ich nun ganz besonders große und tief fallende Wippen habe, ist dieser positive Effekt aber lange nicht mehr so sehr gegeben, wie bei der unspektakulären (langeweiligen) Variante.

Wobei ich noch kein Pferd gefunden habe, dass sich bei ruhiger und unspektakulärer Tellington Arbeit oder gymnastizierender Longenarbeit langweilt, so lange sie wirklich gut ausgeführt ist, dass sind immer nur die Menschen ....

Immer noch größere und spektakulärere Wippen, "Spielgeräte", "extrem Trail" und so weiter sind meiner Meinung nach Selbstzweck für den Menschen und nicht für das Pferd. Ich sehe das ähnlich, wie etwa viel zu spektakulär gerittene Trabverstärkungen, viel zu hohe Sprünge, extreme Distanzen, ... Das Pferd hat da nichts mehr von...

Noch ein Aspekt ist, dass es doch schon ziemlich strange ist, die meisten Pferde heutezutage nur auf schön abgeschleppten Weiden und Paddocks stehen und man dann künstliche Geräte zur Steigerung der Trittsicherheit zu bastelt anstelle in der Zeit einfach mal raus zu gehen. Gerade bei Freizeitreitern würde ich doch davon ausgehen, dass man gerne Zeit mit seinem Pferd verbringt und dass das Argument, dass ein bestimmtes Training ganz besonders zeitsparend ist, nicht so wirklich gewichtig sein sollte. 

Das war jetzt eine etwas ausschweifende Abhandlung, lag mir bei diesem Thema aber schon länger auf dem Herzen und musste halt mal raus  ;)
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Re: Wippe
« Antwort #11 am: 12. März 2014, 09:34:09 »
Ich habe ja nie was von "größer,  schneller, lauter" ;) gesagt. Auch beim Menschen ist das Training mit niedrig frequenzen sinnvoller auch wenn die Kunden das nicht gern verstehen weil mehr=besser...

Klar ist es sinnvoller seine zeit im Gelände zu verbringen - habe ich ja auch geschrieben aber selbst ich mit meinem teilzeitjob finde oft nicht die Zeit dazu regelmäßig ins Gelände zu gehen und dann ist ein solches Training in meinen Augen eben sinnvoll :nick:

Man sollte natürlich nicht jeden tag hingehen und sein Pferd ne Stunde auf die wippen stellen als Ausgleich aber das hab ich ja auch nie gesagt oder gedacht ;)
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Re: Wippe
« Antwort #12 am: 12. März 2014, 09:42:16 »
Penelope:
:thup:  :)
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Re: Wippe
« Antwort #13 am: 12. März 2014, 10:59:10 »
 :aha: nun habe ich ungefähr eine Ahnung, warum unser dicker Alex soviel fester auf seinen Beinen steht.
Er war sonst immer ein bisschen tolpatschig.. aber seit wir häufiger im Gelände sind, wird es immer besser.
Hat wohl nicht NUR damit zu tun, dass er sich auswächst... Trittsicher-Training im Gelände gehört dann wohl auch  dazu.  :)
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Re: Wippe
« Antwort #14 am: 12. März 2014, 12:56:58 »
Klar hat ja auch niemand was anderes gesagt ;)
Deshalb laufe ich zum beispiel auch nicht nur wege sondern gehe meistens querfeldein. :nick:
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