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Durchgehen, Verspannen, Unterhals was tun?

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Anneke
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Durchgehen, Verspannen, Unterhals was tun?
« am: 23. März 2012, 12:06:52 »
Hallo ihr Lieben,

ich habe leider ein Problem mit meinem alten Isländer, vielleicht habt ihr dazu eine Idee?

Als ich ihn letztes Jahr bekam, ging er nach zwei Wochen gemütlichen Ausreitens zwei Mal durch - jeweils einmal an jeder Seite des (nur aus einer Straße bestehenden  :cheer:) Dorfes. Er wollte einfach nicht aus dem Dorf raus, legte sich aus dem Schritt aufs Gebiss und galoppierte auf der Dorfstraße mit mir bis nach Hause.

Ich erfuhr im Nachinein, dass er dies mit der Tochter der Vorbesitzerin auch schon mal getan hatte.

Auch im Zusammenhang mit anderen Pferden ist er ziemlich triebig und will immer vorne sein, vor allem wenn es nach Hause geht. Inzwischen kann ich ihn hinter anderen Pferden halten, da muss ich aber ziemlich doll mit den Zügeln einwirken. Sollte ein Pferd neben ihm mal etwas losspringen, geht es auch durch. Wenn wir alleine reiten ist er eigentlich schon recht aufmerksam und ich muss wenig einwirken, er hört auf Gewichtshilfen und Stimme. Will er aber rennen, ist alles Einwirken sinnlos, er beißt anscheinend aufs Gebiss. Da hilft dann nur sehr unelegant das Pony herumreißen - Reitstil ala Mädels vom Immenhof  :roll:.  Das traue ich mich aber auch nicht auf jedem Boden, schon gar nicht auf Asphalt - er ist dafür zu steif. Im Gelände ist das rennen aber nicht so dramatisch, wir haben hier viele lange Feldwege, und so lange und schnell rennt ein altes Pony ja auch nicht.

Nun ja, wir haben also unsere Vermeidungsstrategien entwickelt, ich führe ihn - je nach dem wie seine Laune ist - halt an den neuralgischen Punkten aus dem Dorf heraus, so weit, dass wir genug "Bremsweg" hätten, sollte er doch mal durchstarten. Wenn er langweilig drauf ist, reite ich auch heraus, aber immer in Hab Acht Stellung, an besagten Stellen, warne ich ihn sofort mit der Stimme wenn er sich auch nur verpannt und "nach Hause" denk,t und treibe ihn vorwärts, dann geht er an der Stelle vorbei und gut ist.

Das Durchgehproblem im Dorf hat sich also jetzt fast ein dreiviertel Jahr nicht gezeigt und war schon unter "probieren kann man es ja mal" abgehakt.
Allerdings am Dienstag ist es wieder passiert.
Ich war gerade kurz vor besagter Umdrehstelle am Dorfausgang (ein Altkleidercontainer  :lol:) als mein Handy ging und ich unvorsichtigerweise kurz dranging, weil es wichtig war. Ich schlurfte also so im Schritt dahin als Krümi diese Unaufmerksamkeit registrierte und dann eben auf dem Absatz umdrehte und die ca. 600m Staße nach nach Hause bis vors Tor rannte, wie gesagt, ohne irgendeine Möglichkeit ihn zu stoppen. Galopp mitten durchs Dorf, neben einem fahrenden Postauto her - wie peinlich   ist das denn :confused: :umfall:

Also Zähne sind geguckt, Sattel extra für ihn gepolstert (obwohl er mit nacktem Sattelpad, wenn meine kleine Tochter und ich ihn zusammen reiten noch nie so durchgegangen ist ???) , Osteopath drübergeguckt. Leichte Arthrose hat er, vielleicht sind es Tage wo er ein wenig unleidlich deswegen ist. Kann ich nicht sagen, denn er geht dann nicht schlechter als sonst. Am Dienstag war ich so sauer, dass ich ihm nach dem Stop vorm Dorftor eines mit der Gerte gegeben habe und sofort wieder umgedreht bin. Sorry, aber das ist ja lebensgefährlich  :neinnein: Dann bin ich ins Nachbardorf geritten zu einer Freundin, Pause und zurück, ca. 10km. Trotz des längeren Rittes und dem Galopp auf Asphalt lief er hinterher ok.

Normalerweise habe ich eine doppelt gebrochene Schenkeltrense herinnen (die geht am besten), an besagtem Dienstag hatte ich ein geliehenes Kimblewick probiert... noch weniger Einwirkung möglich  :roll:. Gebisslos bringt auch keine Änderung, bei Druck auf der Nase reisst er den Kopf hoch.

Nun habe ich gestern versuchsweise mal ein Rollerbit drinnen gehabt (meine Walkerstute war damit geritten, war ja damals sehr modern  :rotw:) ich hatte das Gefühl damit könnte ich ihn anhalten, aber das kann ich ja real erst feststellen, wenn er mal wieder durchgehen will. Er findet das Ding aber nicht so prickelnd, außerdem ist er ja nicht westerngeritten und wird ganz wuschig, wenn man mit den Zügeln gegen seinen Hals pendelt. Mit Anlehnung kann man das Ding ja nicht benutzen. Ich bin so ein Gebiss  auch nicht mehr gewöhnt und mag dieses schwammige Gefühl nicht, wenn ich nicht weiß, wie fest ich eigentlich einwirke, es fühlt sich nämlich durch die langen Anzüge immer wenig an, ist es vermutlich aber nicht. (Da weiß ich doch lieber, wenn ich gerade im Maul gerissen habe).

Er nimmt jedenfalls auch mit Rollerbit nicht wie von Frau TJ beschrieben den Kopf besser in Haltung, sondern bremst auch mit hochgerissenem Kopf, obwohl ich wirklich recht sanft einwirke. Überhaupt möchte ich gerne was gegen seinen Unterhals tun, der sich so ja nur weiter verstärkt.

Ich versuche im jetzt das Longieren beizubringen,  auch mit Kappzaum lässt er von alleine nicht den Hals fallen, Ansätze davon clickere ich.
Hilfszügel benutze ich bislang nicht, kenne mich auch damit nicht aus, wäre das hier vielleicht ausnahmsweise sinnvoll, wenn ja welche?

Ich clickere bisher schon mal für ruhiges Schrittgehen und entspannte Kopfhaltung auf dem Weg nach Hause, habe auch oft eine kleine Portion Pellets dabei die er bekommt, wenn wir unterwegs Pause machen, damit er auch vom Haus weg gehen mag. Er kann sehr entspannt gehen, dann kommt auch schon mal der Kopf tiefer, aber wie gesagt, sobald er einen seiner Einfälle hat, keine Chance wie ich jetzt wieder erfahren durfte.

Ach ja, er ist 23, also wahrscheinlich hat er sich diese Marotte schon vor längerer Zeit angeeignet.

Liebe Grüße, Anneke


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verena
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Re:Durchgehen, Verspannen, Unterhals was tun?
« Antwort #1 am: 23. März 2012, 13:24:01 »
Puhh, da kann ich Dir auch nicht wirklich eine Antwort geben, fürchte ich :-\ Mein Bessi war ja auch so einer, nebeneinanderreiten kaum möglich, da wollte er immer überholen, leichtes Annehmen der Zügel führte dazu, daß er auf die Trense biß, den Kopf hochriß und rannte. Bei ihm war des Rätsels Lösung das Gebiß (nicht seines, die Trense ;)), seit Umstellung auf gebisslos von einer Minute auf die andere kein Rennen und Durchgehen mehr. Aber das scheint ja beim Krümi nicht der Fall zu sein, wenn Du schreibst, er mag auch den Druck des Nasenriemens bei gebisslos nicht :-\
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Anneke
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Re:Durchgehen, Verspannen, Unterhals was tun?
« Antwort #2 am: 23. März 2012, 14:01:09 »
Hallo Veni,

jaja, die lieben kleinen Isländer, laufen tun sie schon gerne  :cheer:
Danke, dass Du mir Mut machst. Was für eine gebisslose Zäumung hast Du denn? Viel habe ich ja noch nicht ausprobiert. Vielleicht kann es das doch sein, denn man weiß ja nun auch nicht, wie er/sie (deinen hast Du vermutlich auch nicht selber eingeritten?) vorher geritten wurden. Zimperlich war man jedenfalls offensichtlich nicht mit ihm.

Erst habe ich gedacht, es habe mit der Gerte zu tun, die kann er auch je nach Tagesform nicht leiden. Aber es passiert ja völlig unvorhersehbar. Wenn ich dran denke, was wäre, wenn Björg in so einer Situation dabei wäre *tztz* :umfall: Man hat allerdings den Eindruck, dass er schon genau die Situation abwägt. Mit kleinem Kind drauf passiert es nie und wenn Björg mitgeritten wird bislang auch nicht. Schlawiner dieser.

Liebe Grüße, Anneke
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Mannimen
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Re:Durchgehen, Verspannen, Unterhals was tun?
« Antwort #3 am: 23. März 2012, 17:13:17 »
Hallo Anneke,

mir sind folgende Gedanken durch den Kopf gegangen:

Er ist Isländer und kennt eine bestimmte Reitweise, die sich kräftigend auf den Unterhals auswirkt. Es ist also für ihn "normal" so zu laufen. Dann ist er schon ein recht erfahrener "alter Hase" und nutzt jede Unachtsamkeit sofort aus. Er spürt auch deine Angespanntheit sehr genau. Dann hat er rausgefunden, dass ihm die Zunge nicht mehr abgequetscht werden kann, wenn er das Gebiss mit den Zähnen festhält. Damit kann er den Reiter erfolgreich "entwaffnen". Deine Einwirkungen werden wirkungslos. Der Einsatz mit der Gerte wird ihn kaum jucken bei dem Fell was er momentan noch auf den Rippen hat. Es zeigt nur Deine Hilflosigkeit an dieser Stelle.

Wenn Du jedoch alleine mit ihm unterwegs bist und aufmerksam und entspannt sein kannst, kommt er nicht so schnell auf solche Ideen. Insofern wäre das noch weiter auszubauen.

Und damit Du nicht erst in diese Bedrängnis innerhalb des Dorfes kommst, würde ich vorschlagen ihn dort zunächst nur vom Boden aus zu führen. Dabei kann er sich schon mal etwas entspannen und Du gut durchatmen. Bei dieser Gelegenheit bietet sich auch ein Kopfsenken an, welches Du hin und wieder mal abfragen könntest und natürlich entsprechend auch belohnen. Ihr nutzt also die Strecke durch das Dorf dazu, euch zu entspannen auf dem Hinweg und auf dem Rückweg. Beim Hinweg wärmt er sich dann schon mal etwas auf und beim Rückweg hat er dann Gelegenheit wieder runter zu kommen. Dabei könnten auch viele Stopps eingebaut werden, die verhindern, dass er schneller nach hause möchte. Jeder erfolgreiche Stopp bringt ihm wieder Belohnungen ein. Somit wird das interessanter für ihn als zum Stall zu rennen.

Ich würde ihn dann auch erst mal nur außerhalb des Dorfes reiten, weil das offenbar völlig problemlos geht. Dabei lässt sich ebenfalls das im Dorf geübte Kopfsenken und Stoppen abfragen, natürlich wieder mit Belohnung. Diese beiden Übungen sollen positiv besonders verstärkt werden, denn sie sind der Schlüssel gegen euer aktuelles Problem.

Und wenn es dann doch mal nicht so läuft wie geplant und er mit seiner alten Masche wieder durchgekommen ist, dann darf er keine Belohnung erfahren und sein Ziel erreichen. Dann müsst ihr unbedingt am Tor vorbeireiten und das Dorf wieder verlassen oder auf dem Absatz kehrt machen und wieder umdrehen.

Undine war auch so eine Durchgängerin und hat ihre Besitzerin völlig zur Verzweiflung gebracht. Allerdings wurde diese dann im Gelände schon abgesetzt und das Pferd kam regelmäßig ohne sie im Stall angeflogen. Auch sie hatte sich auf dem Gebiss festgebissen und selbst ich als Mann hatte da keine Chance irgendwie durchzukommen. Da blieb nur ein Notstopp über laterale Biegung selbst auf die Gefahr hin, dass wir stürzen. Wo die Möglichkeit bestand, bin ich auf einen Zirkel gegangen und habe diesen immer enger geritten, bis sie stehen blieb. Oder ich bin direkt mit ihr ins Unterholz rein gedüst, wo sie dann durch das Gestrüb abgebremst wurde. Von solchen Zweikämpfen möchte ich jedoch dringend abraten und das lieber mit vorausschauenden Verstand so einzugrenzen versuchen, dass derartige Manöver erst gar nicht erforderlich werden. Das bedingt jedoch eine absolute 100%ige Aufmerksamkeit, bei der ein Handy aus sein muss. Da gibt es nur Dich, das Pferd und sonst gar nichts. Auch die Uhr spielt keine Rolle mehr. Ihr habt alle Zeit der Welt oder müsst sie euch nehmen, denn es kann sehr lange dauern, bis man nicht mehr zum Stall durchstartet und immer wieder dran vorbei gehen oder gar umdrehen muss.

Was sich schon so dauerhaft und mit erfolg im Pferdehirn eingebannt hat kann nicht mit zwei Clicks wieder gelöscht werden. Das braucht sehr viel Konsequenz und Ausdauer.

Also nicht provozieren was noch nicht gefestigt ist, es könnte entgleisen. Vielmehr an dem anknüpfen was gut sitzt und das weiter ausbauen. Soviel aus meinen Erfahrungen damit.

Viel Erfolg
Manfred
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Anneke
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Re:Durchgehen, Verspannen, Unterhals was tun?
« Antwort #4 am: 23. März 2012, 17:36:14 »
Hallo Manfred,

danke für deine Gedanken. naja, ich führe ihn ja meistens da lang, ich führe ihn grundsätzlich sowieso erst warm. Kopfsenken können wir noch gar nicht, er lernt ja in einem unglaublichen Schneckentempo  :cheese: Er hat ja vor kurzen überhaupt erst Touch gelernt und sobald er dabei voran geht, weiß er gar nicht mehr was er tun soll. Er musste/durfte wohl nie in so einer Form arbeiten.
Mit Anspannung meinerseits hat das ganze übrigens nichts zu tun, ich habe erstaunlicherweise nicht mal Angst vor / während / nach so einer Situation auf ihm :nick:
Das mit der Gerte eines drübergeben war auch nicht weil ich wirklich aufgeregt war, ich wollte eben genau die Situation negativ belegen, indem es "den Po voll" gab und wieder weiter reiten, statt ihn etwa noch in den begehrten Stall zu stellen. Nach dem Motto "bringt nix".

Abr deine Ansätze sind natürlich soweit richtig. Stoppen belohne ich schon relativ oft, wobei es schwierig ist ihn von oben aus aus der Hand zu füttern, er schnappt ziemlich hapsig, vermutlich aus Angst das alles runterfällt, ihm fehlen einige Schneidezähne.
Kopfsenken werde ich mich dranmachen.

Und jetzt gehe ich mal probeweise mit einem selbstgebastelten "Sidepull" raus, ich nehme einfach einen übrigen Nasenriemen mit Ringen an den Seiten. Mal sehen, was er dazu sagt.

 :abdues: Liebe Grüße, Anneke

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verena
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Re:Durchgehen, Verspannen, Unterhals was tun?
« Antwort #5 am: 23. März 2012, 19:30:49 »
Hallo Anneke!
Nein, ich habe meinen Bessi nicht selbst eingeritten, er kam aus Island mit 5 Jahren, wurde dort wohl schon eingeritten und kam dann an einen großen Islandpferdehof. Er hatte einen Vorbesitzer bevor ich ihn mit 7 Jahren kaufte. Er hatte wohl schon ziemlich viel mitgemacht, ist sicher nicht sehr zart behandelt worden. Auch ich habe im Laufe der Jahre sehr vieles mit ihm falsch gemacht, viel zu viel am Zügel rumgezuppelt beim Tölten, aber es wurde mir so gelehrt und ich dachte es sei so richtig. Er ging mir auch in der Reithalle durch, oft wenn ich ihn aus dem Trab einfach durchparieren wollte . Ich hatte verschiedene Trainer, die mir rieten ihn vor dem Reiten am besten mit Schlaufzügeln zu longieren, damit er sein überschießendes Temperament  :confused: austoben könne. Und ich Voll***ot habe das auch noch gemacht. Gebracht hat das natürlich gar nichts, außer daß er eine ausgeprägte Unterhalsmuskulatur entwickelt hat.
Ich habe anfangs ihn nur mit Stallhalfter angefangen zu reiten, danach Bitless bridle, dann mal LG-zaum. Am besten ging immer noch das Stallhalfter. Aber bitte nicht einfach so ohne Vorbereitung im Gelände draufsetzen! Ich habe mal vom Boden aus zuerst das Wort Halt installiert, bis er darauf gehört hat. Dann das im Sattel übernommen. Dann gemeinsam mit dem Wort Halt ein leichtes Annehmen der Zügel , so daß er verstand, daß leichter Druck am Nasenriemen Halt bedeutet. Alles natürlich mit C/B. Erst als das gut und sicher ging, er mir in der Halle nie mehr durchging, habe ich mich dann so ins Gelände getraut.
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Mannimen
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Re:Durchgehen, Verspannen, Unterhals was tun?
« Antwort #6 am: 24. März 2012, 02:33:15 »
Kopfsenken können wir noch gar nicht, er lernt ja in einem unglaublichen Schneckentempo  :cheese:

Na dann ist das ab sofort eure Standardübung. :cheese:

Das kannst Du auch sehr schön im Stand clickern und dabei ein Kommando etablieren. Bei Antares habe ich z. B. "Kopf tief" eingeführt.

Wenn das dann gut sitzt, wird es im Schritt abgerufen usw. Dann kommt das "Halt" mit hinzu. Also ihr geht im Schritt er nimmt den Kopf tief und in dieser Haltung soll er dann bitte anhalten ohne den Kopf dabei wieder hoch zu nehmen. ;)

Das wäre der Plan zu diesem angestrebten Ziel. 8)

Falls er da nicht mitspielt könnte man ihm noch diese Idee mit einem "Kopf tief" und "zurück" näher bringen, also aus dem Stand mit gesenkten Kopf ein paar Schritte rückwärts gehen. Ich habe Antares dazu eine Möhre zwischen die Vorderbeine gehalten und bin damit dann nach hinten ausgewichen, wenn er sie sich schnappen wollte. :pfeif:

« Letzte Änderung: 24. März 2012, 02:39:27 von Mannimen »
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Anneke
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Re:Durchgehen, Verspannen, Unterhals was tun?
« Antwort #7 am: 24. März 2012, 07:04:20 »
Guten Morgen,

So, Nasenriemensidepull hat nicht funktioniert, er testet direkt spürbar aus, wie weit ich damit einwirken kann, macht richtig den Hals steif und probiert rum  :confused:
Hab ich wieder abgemacht und das mitgenommene Rollerbit drauf. Das Ding ist ja Hexenwerk, unglaublich, dass teils Anfänger mit solchen Gebissen durch die Gegend gondeln  :o

Er findet es auch :confused:, merkt aber langsam, das nix passiert, solange er normal geht. Stoppen tut er damit in jedem Fall, scheint wirklich unangenehm zu sein. Draufbeißen kann man nicht denke ich, die Zungenfreiheit ist zu hoch wenn man es denn tatsächlich so weit anziehen würde. Aber eine neue Variante hat er schon getestet - Zunge drüber  :-X

Naja, ich habe jedenfalls ein neues Wort für Stopp passend zum Martergerät eingeführt "Who". Sein Steh ist zwar eigentlich top drin, aber Who benutze ich nun als konditionierte Warnung, so dass ich möglichst schnell möglichst wenig das Gebiss einsetzen muss. Und Who heißt stehen bis ich sage es geht weiter, auch auf dem Heimweg. So sind wir gestern nach Hause gestanden  :cheese: Ohne Futter, das geht mit dem Gebiss gar nicht, aber viiiiel Stimmlob und  :freufreu:

Am Ende hat er sogar ein wenig drauf gekaut (oder gerollert? :cheer:) und sich herangedehnt. Vielleicht doch nicht so schlecht. Stopp heißt aber noch nicht, dass wir auch langsam (auch Wortkommando gestern immer wieder geübt und gelobt) können, oder anhalten wenn er wirklich durchgeht. Das Gebiss ist für mich ewas schwierig zu reiten, ich muss mich an etwas Ähnliches wie Anlehnung im Tölt herantasten und außerdem schlackern die Zügel im Galopp, ist da nicht schon das Eigengewicht unangenehm?
Hm.

Kopfsenken werden wir anfangen *Merkzettel mach* und Rücken dehnen/Hals seitlich hergeben soweit er denn noch kann. Muss ich auch meiner Jüngsten beibringen (ist ja eigentlich "ihr" Pony) - der Weg ist mir klar Manni, Björg kann Kopfsenken auch schon superzuverlässig. Aber ich habe so wenig Zeit was mit allen Tieren (die wollen würden  :-\) zu machen, dass ich halt momentan fast nur mit dem jungen Pferd arbeite und das Andere eigentlich nur reite.

Also keine Hilfszügel beim Longieren probieren, lieber LK-mäig von vorne aufbauen, oder? Und dann mal sehen was er sagt wenn eine Stange daliegt. Er trabt ja nicht zuverlässig, das macht es nicht einfacher beim Lockern. Mal sehen, ein paar kleine Fortschritte werden wir doch wohl schaffen.
*motiviert bin*

Veni, schön, dass Du bei Bessi schließlich die Lösung gefunden hast. Ich reite ja auch eher "freestyle"  :rotw:, aber ich bemühe mich  :cheer:

Liebe Grüße, Anneke

« Letzte Änderung: 24. März 2012, 07:06:55 von Anneke »
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Ehemaliges Mitglied 160
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Re:Durchgehen, Verspannen, Unterhals was tun?
« Antwort #8 am: 26. März 2012, 08:53:50 »
Hallo...
ich habe nun leider auch keinen Geheimtip, aber ich denke, am Gebiss etwas zu ändern, wird Dir auf Dauer nicht helfen.
Ich habe zu oft erlebt, dass Pferden, immer schärfere Gebisse eingelegt wurden, bis sie sich auch daran gewöhnten und im Endeffekt etwas neues hermusste. Bloß wie lange kann man das steigern?
Irgendwann ist das Ende der Fahnenstange erreicht. Und dann?
Ich glaube einfach, Du hast ein sehr schlaues Kerlchen unterm Sattel. :)
Und wenn es monatelang gut geklappt hat, hast Du doch eigentlich Deine Lösung schon gefunden.
Er braucht eben Deine volle Aufmerksamkeit beim Ausritt.
Vielleicht wartest das nächste mal einfach, bis Dein Anruf erledigt ist und reitest dann los?
Und halt weiterhin jedes "brave" aus dem Dorf heraus belohnen.
Also ich glaube, ihr seid schon auf einem super guten Weg und hattet nur einen kleinen Rückfall!  :nick:
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Mannimen
*

Re:Durchgehen, Verspannen, Unterhals was tun?
« Antwort #9 am: 26. März 2012, 15:23:42 »
ich habe nun leider auch keinen Geheimtip, aber ich denke, am Gebiss etwas zu ändern, wird Dir auf Dauer nicht helfen.

 :uschreib:

Damit bekämpft man nur die Wirkung aber nicht die Ursache. Insofern ist das auch nicht zielführend.

Wir haben uns früher immer bis an die Zähne bewaffnet, wenn wir mit solchen Pferden raus gehen sollten.

Als Susanne dann das sah, fing sie sofort an und wieder zu entwaffnen. Wir sollten Wege finden, wie wir es schaffen können dem Pferd ohne Schmerzen zu erklären, dass es bitte bei uns bleiben möchte und eben nicht davon laufen sollte. Dazu gab es nur noch ein normales Halfter und einen Führstrick und eine Gerte. Das Halfter sollte bequem und locker sitzen, der Führstrick immer durchhängen, niemals mit einer Hand nach hinten einwirken und sie auch nach oben öffnen, die Gerte darf das Pferd nicht berühren sondern wird als optisch Begrenzung vor das Pferd gehalten. Dort darf sie dann auch mal deutlich wedeln jedoch ohne das Tier zu berühren. Und die Kommunikation erfolgt über Stimme und Körpersprache. Das war schon eine echte Anforderung für uns Menschen und für die Pferde leicht verständlich. Sind sie dennoch vorgestürmt, wurden sie freundlich in einem Kreisbogen wieder um uns rum zurück an die jeweilige Ausgangsposition geleitet und dort erneut versucht zu stoppen.

Genau so machen wir das jetzt wieder mit Paco, der durch die 13 Monate Standzeit, den Frühling und sonst noch was nur noch Hummeln im Hintern hat und es geht. Natürlich wird er sofort gelobt, wenn er auch nur im Ansatz die richtige Entscheidung trifft, bzw. gerade beginnt darüber nachzudenken. Letztes WE konnte er sich danach sogar so gut entspannen, dass er ausschachten musste. 8)

Wie hat Linda auf ihren Demotag so treffend gesagt? Ich kann ein Pferd solange im Kreis umherlaufen lassen, bis es müde ist oder ich touche es, bis es das genießt und entspannen kann! Es liegt an mir, welchen Weg ich wähle.
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