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Schwieriges Pferd gebisslos reiten?

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Re:Schwieriges Pferd gebisslos reiten?
« Antwort #30 am: 09. April 2012, 13:15:32 »
Ich glaube, auf jede neue Zäumung muss sich das Pferd erst einstellen, bzw. ich als Reiter muss es mit den Grundbegriffen kurz neu vertraut machen – was vermutlich bei einigen schneller und bei anderen langsamer geht.
Und wenn sie aufs Gebiss leicht und gut reagieren, sollte es denke ich nicht sooo ein Problem sein, dass auch auf andere Zäumungen "umzupolen" – sofern dem Pferd die Zäumung nicht grundsätzlich nicht taugt. :nixweiss:

Aber... *hups* Ich bin ja hier in der Fotobox... sorry... :grinwech:

Sie war Vielseitigkeitspferd und ist jetz 22 - man muss auch am gebiss sehr draufhängen , vor allem wenn sie sich heißläuft, hängt sie sich so aufs gebiss..  Aber sanft gehts nur im Schritt..
Ich hab so ein Knotenhalfter, das vorne 2 Ringe hat und enger wird wenn man anzieht, und mit dem Nasenteil vom Hannoveranischen RH hab ichs probiert.
Es geht im Prinzip schon, aber halt echt mit extremen Zug... ich hab schon oft überlegt mir mal ein "gescheides" zu kaufen, aber ich hab noch nie so viel geld gehabt um das einfach zu probieren - und leider is es doch eher teuer oder?

Wir haben seit kurzem 4 Renegades ;) nachdemm ich 2 Jahre gewartet hab bis die Hufe eine halbwegsnormale Form haben - davor hat garnix draufgepasst..



es gibt dazu schon einen thread ,  :cheese:
das problem ist, am Platz gehts eigentlich - das lenken nicht so , aber das ist klar.. nur beim ausreiten sind wir in 5 min daheim  :cheese:

Nochmal OT: Wenn es mit und ohne Gebiss ein Problem ist, dann ist es aber doch eher eine Sache, die unabhängig von der Frage, wie sie nun gezäumt ist, eben ein Problem ist. (Okay, das war jetzt wirr.) Was ich sagen will: Nur Umrüsten behebt das natürlich nicht. :meinung:



stimmt. Mit Trense ist sie zwar mühsam, Aber mit ein bisschen abspielen, Kopf zu mir holen, Fäuste auf Sattel/Widerrist aufstellen und dagegensitzen kann ich sie gut halten.. Auch wenn sie kurzfristig losprescht, mit die Zügelwegzieht, kann ich sie so wieder sammeln und bremsen.. Allerdings ist da keine Rede von sanft.
Ich hab jetzt mal das Mexikanische weggetan und das Hannoversche englisch verschnallt - sodass sie keinen Sperrriemen hat Jetzt reißt sie das Maul auf , sonst ist sie gleich...

Wart, ich such mal den Thread. Kannst du das dann vielleicht darein dingseln? Wir spammen sie Fotobox voll  :cheese:

EDIT: da ist er http://www.clickerforum.info/index.php?topic=2545.msg101996#msg101996
Bitte, Bettina ;)
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Re:Schwieriges Pferd gebisslos reiten?
« Antwort #31 am: 09. April 2012, 21:22:31 »
Ich wollt da nochwas hinschreiben, habs irgendwie vergessen ...  ???



wegen dem, dass das Problem, da nicht mit der Zäumung zu tun hat:

Das stimmt.. Aber ich weiß, dass ich sie mit Trense halten kann.. Das gibt mir dann doch ein bisschen mehr das Gefühl nicht hilflos auf einm rennschwein zu sitzen..

Im Prinzip wärs ja auch cool, sie an sanfte Hilfen zu gewöhnen ob mit oder ohne Trense ist dnn ja egal..
Aber wie mach ich das?!
Am Platz klappts, da geht sie ziemlich locker und ruhig, und es braucht echt nicht viel Gezupfe.
Beim Ausreiten im Schritt gehts halbwegs, solang sie ruhig ist. Wenn dann aber was aufregendes passiert, ist das eben viel aufregender. Wenns ans galoppieren geht, oder nur auf eine Strecke an der man theoretisch galoppieren könnte, wenns heim geht, wenn andere Pferd wiehern.. Dann kann ich mit meinen zupfern alt werden.. sie reagiert nicht. in solchen situationen nimmt sie nicht mal leckerlies die ich hinhalte.. oder reagiert auch nicht auf den click...
Liebe Grüße!
Seelenpferde hat jemand einmal Pferde wie dich genannt- Pferde, die es nur einmal geben wird im Leben, die man begleiten darf und die einen auf andere Wege führen.
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Mannimen
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Re:Schwieriges Pferd gebisslos reiten?
« Antwort #32 am: 10. April 2012, 00:33:19 »
Im Prinzip wärs ja auch cool, sie an sanfte Hilfen zu gewöhnen ob mit oder ohne Trense ist dann ja egal..
Aber wie mach ich das?!
Am Platz klappts, da geht sie ziemlich locker und ruhig, und es braucht echt nicht viel Gezupfe.
Beim Ausreiten im Schritt gehts halbwegs, solang sie ruhig ist.

Selbst Parelli fängt immer erst ganz sanft und leise an, bevor er immer gröber und lauter wird.

Wenn ich möchte, dass mir mein Pferd auch zuhört, wenn ich sanft und leise bin, dann darf ich eigentlich nicht grob und laut werden. Ich muss also sehen, dass ich mein Ziel niemals aus den Augen verliere und immer wieder dort hin zurückkehre, selbst wenn ich mal von dem Weg abgekommen bin.

Klappt es also am Platz ohne viel Gezupfe, kann ich das dort weiter ausbauen bis kein Gezupfe mehr nötig ist, also meine Stimme oder gar nur meine Gewichtshilfe dafür ausreicht. Es ist möglich ein Pferd alleine über die Atmung zu stoppen. :nick:

Im Gelände lauern viele Gefahren, die alle erst einmal vom Boden aus bewältigt werden sollten, bevor ich mich in den Sattel setze. Ich kann nichts mit in den Sattel nehmen, was mein Pferd vom Boden aus nicht beherrscht. Vor allem keine Sicherheit! Erst wenn es sich im Gelände genau so sicher fühlt wie auf dem Platz, wird es unter dem Sattel entspannter werden. Ein Reiter der ständig auf Habacht-Stellung auf dem Rücken seines Pferdes tront, bietet weder Sicherheit noch Orientierung. Er sorgt auch bei dem Tier für Anspannung. Da ist es dann völlig egal welche Zäumung es hat. Die Basis stimmt schon nicht. :-\

Gemütliche Schrittrunden im Gelände wird es erst geben, wenn die Basis stimmt und wenn sich das Tier dort sicher fühlt. Dann kann es auch entspannen und feinste Hilfe annehmen. Im angespannten Zustand wird es diese nicht wahrnehmen und somit überhören. Ich muss also lauter werden, was nicht mein Ziel ist. Betreibe ich das so weiter entferne ich mich von diesem Ziel und komme von meinem Weg ab. :confused:

LG Manni
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penelope
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Re:Schwieriges Pferd gebisslos reiten?
« Antwort #33 am: 10. April 2012, 08:52:43 »
Soll ich ehrlich sein?
Ich würd ein 22 Jahre altes Pferd nicht mehr unbedingt an irgendwas ganz neues gewöhnen wollen.

Was meinst du denn mit "Vielseitigkeitspferd"? Ist sie erfolgreich Geländewettbewerbe oder in allen drei Disziplinen gestartet? In welcher Klasse? Eigentlich müsste sie dann ja über eine halbwegs solide Grundausbildung verfügen und im Gelände zu händeln sein.

Hast du Reitunterricht mit dem Pferd?

Bezüglich dem " Galoppstrecken-Phänomen", Aufregung wenn andere Pferde wiehern und schnell aufdrehen: da hat selbst meine alte Friesenstute auch gerade ihre Phase in den ersten Frühlingswochen  :confused: Ich find sie auch eigentlich zu alt für den Quatsch, aber das interessiert sie gerade nicht sonderlich. "man ist so alt, wie man sich fühlt" und sie fühlt sich gerade anscheinend wie drei einhalb  :cheese:
Das hat aber ganz bestimmt nichts mit der Zäumung zu tun. Da hilft nichts weiter als ruhig und konsequent bleiben und immer wieder üben  ;)
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Re:Schwieriges Pferd gebisslos reiten?
« Antwort #34 am: 10. April 2012, 08:55:18 »
So hab ich mir das auch mal überlegt. Ich hab mich letzens mal ohne alles am Platz rausgesetzt und das stehenbleiben hat ein paar mal geklappt..
Beim spazieren üben wir. Sie ist (wie beim reiten) ja garnicht unentspannt. Sie geht locker, lässt oft sogar den kopf fallen und ich kann die zügel fast ganz auslassen... Wenns aber auf eine Wiese geht, oder sie lange gestanden ist.. naja wie beschrieben  :angst: obwohl sie meistens glaub ich keine angst hat..
Ich glaub auch, das oft ich sie heiß mach, wenn ich automatisch sie zügel kurz nimm, weiß sie, dass entwede eine wiese kommt, oder wir antraben(galoppieren)
Und ich glaube, das wurde ihr angelernt... Also vorne kurz, ud hinten treiben heißt vollgaß.. Also ist logisch, dass sie denkt zügel kurz=laufen.
Manchmal klappt aber auch traben am lockernen zügel (wie oben beschrieben weg und verfassungsabhängig) Find ich zwar besser, aber eines stlrt mich doch sehr: sie drückt den Hals so rauf.. dabei kann sies anders.man braucht nicht viel Zügelhilfen und sie kann schön durchs Genick gehen.. lt RL passt das auch, also nicht verkrampft oder so..
Bei vielen Pferden schwabbelt es richtig an der Halsunterseite. Bei Abbey ist es steinhart. Wenn sie dan Hals hochdrückt, ist es halt auch nicht gut für den rücken..
Kopfsenken belohn ich immer. vom Boden mit click und keks und vom Sattel mit streicheln und Stimme, weil sie irgendwie es nicht wert findet wegen einem Karottenstück stehenzubleiben und den Kopf herzudrehen - wenn wir dich gerade so schön gehen  ???
Liebe Grüße!
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Ehemaliges Mitglied 22
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Re:Schwieriges Pferd gebisslos reiten?
« Antwort #35 am: 10. April 2012, 09:03:41 »
Hallo Anna,

ich hatte es ja schon vor einiger Zeit ausführlichst beschrieben, wie Du vorgehhen könntest. Es hört sich nach wie vor so an, als wenn Deine Stute nicht gut auf Deine Hilfen reagiert. Der herausgedrückte Unterhals lässt sich auch nicht so einfach abtrainieren. Mir scheint wirklich, dass es besser wäre, Du beginnst solide "von vorne". das wird nicht ewig dauern, aber dann hast Du sicherlich weniger Probleme im Gelande. Ich bleibe dabei: Trab und Galopp im Gelände sind so lange tabu, wie Deine Stute nicht auf leichte Zügelhilfen reagiert. Und wenn das 1 Jahr Schritt reiten im Gelände bedeutet, dann ist das halt so. Traben und Galoppieren kannst Du dann ja auf dem Reitplatz und dort klappt wahrscheinlich auch das Clickern zwischendurch dann besser.

Viel Erfolg weiterhin!

Grüße
Steffi
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Re:Schwieriges Pferd gebisslos reiten?
« Antwort #36 am: 10. April 2012, 09:06:33 »
Soll ich ehrlich sein?
Ich würd ein 22 Jahre altes Pferd nicht mehr unbedingt an irgendwas ganz neues gewöhnen wollen.

Was meinst du denn mit "Vielseitigkeitspferd"? Ist sie erfolgreich Geländewettbewerbe oder in allen drei Disziplinen gestartet? In welcher Klasse? Eigentlich müsste sie dann ja über eine halbwegs solide Grundausbildung verfügen und im Gelände zu händeln sein.

Hast du Reitunterricht mit dem Pferd?

Bezüglich dem " Galoppstrecken-Phänomen", Aufregung wenn andere Pferde wiehern und schnell aufdrehen: da hat selbst meine alte Friesenstute auch gerade ihre Phase in den ersten Frühlingswochen  :confused: Ich find sie auch eigentlich zu alt für den Quatsch, aber das interessiert sie gerade nicht sonderlich. "man ist so alt, wie man sich fühlt" und sie fühlt sich gerade anscheinend wie drei einhalb  :cheese:
Das hat aber ganz bestimmt nichts mit der Zäumung zu tun. Da hilft nichts weiter als ruhig und konsequent bleiben und immer wieder üben  ;)

Ja ich würd einfach gerne aufhören so grob sein zu müssen. ist für uns beide ja nicht so fein.. Ich kenn sie ja schon seit 6 Jahren. Sie ist halt so.. das man was ändern könnte haben alle ausgeschlossen. Ich habs immer mal probiert, bin aber gescheitert weil ahnungslos.
Sie ist angeblich international gegangen.. ist ein Irland-Import. Aber sie hate viele Besitzer gehabt, und irgendeiner war gemein zu ihr. Sie hatte Angst vor Gerten, Hindernissen, Männern. Hat Narben an den Vorderbeinen - angeblich Bierkapseln unter die Gamaschen.. Passt halt alles zusammen, dass sie nicht fein und sanft geritten wurde - wie oft im Turniersport.
Ja sie kann total viel. Seitengänge in allen gangarten, geht gut durchs genick - ich habs aber vernachlässigt, aber sie kanns wenn man sie erinnert.
Ich hab im Herbst angefangen wieder RU zu nehmen - sie hat ka eine längere Hufgeschichte hinter sich außerdem hatten wir keinen RL am Stall.. Dann ist der Winter gekommen, die Mauke und das ganze Zeug und ich fang jetzt erst an zu reiten.. Aber bald wieder mit RL.

Wenn ich nur wüsste was ich üben soll.. Es "funktioniert" ja. Ich kann sie halten, komm nicht galoppierend im Stall an und sie n icht ohne mich. Sie wirft mich nicht ab.. Aber für mich ict das nicht zufriendenstellend.. Vor allem wenn ich anfang zu clicken und gerade versuch ihr die Angst auszutreiben und dann sitz ich drauf und reiß herum?
Naja für die ist das normal... Sie nimmts ja auch garnicht mehr anders an.. Aber angeneh kanns trotzdem nicht sein

Hallo Anna,

ich hatte es ja schon vor einiger Zeit ausführlichst beschrieben, wie Du vorgehhen könntest. Es hört sich nach wie vor so an, als wenn Deine Stute nicht gut auf Deine Hilfen reagiert. Der herausgedrückte Unterhals lässt sich auch nicht so einfach abtrainieren. Mir scheint wirklich, dass es besser wäre, Du beginnst solide "von vorne". das wird nicht ewig dauern, aber dann hast Du sicherlich weniger Probleme im Gelande. Ich bleibe dabei: Trab und Galopp im Gelände sind so lange tabu, wie Deine Stute nicht auf leichte Zügelhilfen reagiert. Und wenn das 1 Jahr Schritt reiten im Gelände bedeutet, dann ist das halt so. Traben und Galoppieren kannst Du dann ja auf dem Reitplatz und dort klappt wahrscheinlich auch das Clickern zwischendurch dann besser.

Viel Erfolg weiterhin!

Grüße
Steffi

Dann ist es wahrscheinlich das beste, ich kauf mir was gebissloses, was nicht zu teuer ist und fang damit von vorne an. Wenn wir mit Trense von vorne anfangen, ist es wahrscheinlich für uns beide schwerer. So  neue Zäumung, neues Glück.

« Letzte Änderung: 10. April 2012, 09:09:49 von AbbeyWood »
Liebe Grüße!
Seelenpferde hat jemand einmal Pferde wie dich genannt- Pferde, die es nur einmal geben wird im Leben, die man begleiten darf und die einen auf andere Wege führen.
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penelope
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Re:Schwieriges Pferd gebisslos reiten?
« Antwort #37 am: 10. April 2012, 09:19:31 »
Am Pferd "reißen" ist auch kontraproduktiv, egal nach welcher Ausbildungsmethode und mit welchem Gebiss.

OK, viele "konventionell" gerittene Pferde muss man stark zurückhalten, auch leider oft mit viel Gewicht im Zügel, aber ein rumreißen sollt man mit der richtigen Technik auch dann vermeiden können. Warte mal ab, was der Reitlehrer dann sagt, wenn er/sie bei euch ist.
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Mannimen
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Re:Schwieriges Pferd gebisslos reiten?
« Antwort #38 am: 10. April 2012, 16:56:01 »
Ja Anna,

es kann ein Weg sein, komplett was anderes zu tun und so zu vermeiden, dass das Tier in alte Muster zurück fällt. So habe ich das bei Undine auch gemacht. Doch mit komplett anders meine ich auch völlig anders. Es muss neu für sie sein, damit sie dir überhaupt wieder zuhört. Und Du musst vermeiden etwas zu tun, was sie an alte Muster erinnert. Also Zügel kurz nehmen, egal mit welcher Trense, ist zu vermeiden.

Und damit das nicht zu einem Himmelfahrtskommando wird, kannst Du nur so tun, als sein sie völlig roh und wüsste nicht, was Du von ihr möchtest. Nichts wird erwartet oder gar vorausgesetzt. Alles wird neue erarbeitet und zwar zunächst vom Boden aus, bevor es wieder in den Sattel geht. Denn alleine das Aufsitzen kann schon an alte Muster erinnern.

Ich bin bei Undine dann auch ganz bewusst von der anderen Seite aufgesessen. Zum Glück war die noch nicht negativ belegt. Und ich habe keine Schenkel ran genommen sondern sie mit einem Target animiert vorwärts zu gehen. Wer uns gesehen hat, muss geglaubt haben, wir seinen einem Irrenhaus entsprungen aber ich hatte mir mit einer Gerte eine Art Angel gebastelt, an deren Spitze ein Schaumstoffbällchen aufgepickst war. Sie sollte es immer anstubsen, um ein Leckerei zu bekommen. Und so ritten wir dann los.

Nach und nach, nahm ich dann wieder die Schenkel etwas mehr ran und baute auch mehr Körperspannung auf usw., doch der gelbe Ball vor ihrer Nase war immer noch Ablenkung genug und die Belohnung Ansporn genug, um nicht in alte Muster zurück zu verfallen.

Ins Gelände sind wir anfangs nur zu Fuß gegangen und ich tat so, als hätte ich ein kleines Stutfohlen an der Hand, dem ich die Welt erst einmal zeigen und erklären müsste. Erst als sie dabei lernte,  sich mit gefährlichen Situationen bewusst auseinander zu setzen, mir voll zu vertrauen und vor allem nicht wieder in Panik zu verfallen, wie das sonst immer so ihre Masche war. Als sie so völlig entspannt dann in der Nähe des Hofes grasen konnten, nutzte ich die Gelegenheit auf ihren blanken Rücken zu krabbeln und mich dabei von ihr tragen zu lassen. Sie wanderte dann ganz gemütlich mit Reiter zurück zum Stall und nicht wie gewohnt im gestreckten Galopp ohne Reiter.

Alles was ich mit ihr tat, entsprach nicht mehr dem, was sie kannte. So lernte sie einen völlig neuen Umgang kennen und vertrauen. Ich konnte sie also dann auch ohne Sattel und Zaumzeug ins Gelände ausreiten oder ich joggte mit ihr zu Fuß vor anderen Reitern her, was auch immer. Ich wurde für komplett irre erklärt aber es gab auch Leute, die sich weniger an meinem Umgang mit diesem Pferd störten sondern vor allem sahen, wie sich das Tier dadurch veränderte. Ich konnte mit ihr gemeinsam unter eine flatternde Plastikplane gehen und ihr dort eine Möhre zu fressen geben. Das war zuvor völlig undenkbar, denn sie wagte sich nicht einmal in die Nähe von diesem gefährlichen Material.

Am Ende konnte sie auch wieder völlig normal geritten werden und sie erinnerte sich nur noch dann an etwas, wenn es mit Schmerzen verbunden war. Insofern musste sie sehr fein durchpariert werden und früher kam man bei ihr nicht einmal mit durchhaltenden Paraden durch.

Aber man darf sich davon auch nicht täuschen lassen. Was einmal im Hirn drin ist, geht nicht wieder weg. Wenn also einer daher kommt und sie genau wie früher sich zur Brust nehmen würde, wäre sie wieder voll in diesem Muster drin. Das habe ich leider mitansehen müssen und dann meine Arbeit mit diesem Tier eingestellt. Da standen dann die Turniererfolge und weiß ich noch was im Vordergrund und ich habe mich von diesem Tag von all diesen Leuten verabschiedet, die immer nur eine Lösung in der jeweiligen Ausrüstung gesehen haben. Mein Motto lautet, weniger ist mehr. Ich brauche kein anderes Gebiss, um meinem Pferd etwas zu erklären. Ich brauche vielmehr gegenseitiges Vertrauen und Kommunikation. Auch kein neues Glück, sondern Selbstvertrauen und Zuversicht. Was passiert, passiert in meinem Kopf zu erst und mein Pferd kann es bereits dort erkennen, bevor ich auch nur einen Ton gesagt habe. Es ist also meine Schule und nicht die des Pferdes. ;)
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Re:Schwieriges Pferd gebisslos reiten?
« Antwort #39 am: 11. April 2012, 15:11:03 »
@Manniman

So weit ausgeholt hätte ich nicht. Ich hab eher daran gedacht, mal zu üben am langen Zügel zu reiten und mit dem Schenkel zu lenken. Sie meint nämlich, sie muss schneller werden wenn man einen Schenkel dazunimmt - bei den Schenkeln ist sie allerdings sehr sensibel, da reicht anspannen. Da bin ich auch an total sanfte Hilfen gewöhnt, weil ich fast nur sie reite, bzw. sehr viel auf ihr geritten bin.
Eine schöne Wendung zu reiten ist nur möglich, wenn man vorne gegenhält. Da brauchts auch nicht viel, nur ein merkbarer Kontakt, wenn sie motiviert ist oder lange egstanden, vielleicht auch etwas fester, weil sie ja sowieso gern rennen würd.
Und damit hätte ich begonnen. also alle gangarten ohne zügel reiten zu können.. erstmal. ein bisschen anlehnung oder vorwärts abwärts hätte ich schon gern mal dabei - eben weil sie dazu neigt den  hals wegzudrücken - das allerdings erstmal am platz.. das ganze würde ich lieber gebisslos beginnen, weis eben komplett anders ist. vor allem, sollte ich mal aus gewohnheit doch die zügel nachgreifen... dann ists blöd. wenn da aber kein gebiss ist, ist es sowieso ganz anders...
Dann steckt mein plan.
schrittrunden am langen zügel wahrscheinlich.. das galoppieren/ traben kann ich ja leicht auslassen. ich kann auch wege meiden, an denen wir normalerweise galoppieren - oder diese wege in die andere richtung gehen. das ist alles kei problem. aber wenn es nachhause geht fängt sie automatisch an im schritt zu rennen - sie wird einfach total flott.
da bin ich dann immer ratlos

im winter war ich viel spazieren, weil ich keine schuhe hatte und mir das am eis zu gefährlich war.. ich hab mit handtarget und vielen leckerlies sehr gut spazieren gehen können. auch nur mit strick überm hals, ohne sie festzuhalten. okay, es war winter und es war kein verlockendes gras  :cheese: trotzdem, war sie total ruhig, entspannt. nicht übermotiviert und aufedreht aber auch nicht lustlos - was ich halt erkennen kann. sie ist auch mehr oder weniger gern weggegangen. sonst wars so, dass beim weggehen ich sie gezogenn hab und am rückweg umgekehrt. sie hat immer einen click für nase auf schulterhöhe gekriegt und es hat geklappt. wenn ich gelaufen bin ist sie getrabt, stehen bleiben hat auch geklappt.

dann war mal weniger zeit und sie hat antibiotika bekommen und hat 2 wochen am paddock verbracht. ich hab immer an ihrer mauke rumgeschmiert und sie war generell unglücklich. naja unglücklich ist vielleicht zu viel, aber sie hat sich nicht wohlgefühlt. ohne bewegung, dicken haxen, bandage, einzelhaft, udn dann komm ich und will ihren eh schon aua-fuß angreifen..
vielleicht bild ich mir das ein, und es war nur die mangelde bewegung, aber da war ich mal mit ihr spazieren und es war FURCHTBAR  :heul:
Es war gerade schneeschmelzzeit und ein bisschen gras, ein bisschen schnee und ein bisschen eis überall. ich hab sie kurz grasen lassen, sie war eh ganz azsgehungert nach licht und gras. und dann hat sie angefangen zu tänzeln, kopf hoch, ohren vor, augen auf und das gras war ihr egal. ich sowieso.. anscheinend hat einer ihrer kumpels gewiehert oder keine ahnung. ab da wars aus. ich kannte nur mehr am halfter hängen, dass sie nicht heimstürmt. ich hab versucht umzudrehen, kopfsenken, es zu ignorieren. sinnlos. in solchen momenten ist sie blind und taub. irgendwann hab ich ihr den strick um die nase gewickelt - nicht unbedingt gut, aber ich wollt echt nicht nachgezogen werden.
ähmlich war es vorige woche einmal.. da ignoriert sie ALLES.. ich hab versucht sie fressen zu lassen, hab kopf runter geklickt, und baumstämme anschnüffeln.. sie nimmt die karotten nicht..  :nixweiss:
dadurch das sie flotter wurde hab ich die richtung geändert und bin ein bisschen kreuz und quer durch wald gegangen. ich hab das klicken ufgegeben und nur mehr gelobt udn gestreichelt. dann hab ich mich kurz drauf gesetzt ein bisschen sachen geklickt bin wieder runter und ab da war sie wie ausgetauscht. sie war aufmerksam, hat alles angeboten, nicht alles, aber brav kopf gesenkt, beine gekreuzt, hat sie super führen lassen - mit handtarget. ist an der hauptstraße geduldig stehehngeblieben ud hat gewartet bis kein auto mehr da war... und das auf dem heimweg.
sie war schon ein bisschen flotter, aber das find ich okay. solange ich nicht laufen muss daneben und sie kopflos dahin marschiert.

ich bin dann einfach immer ratlos, was ich in solchen momenten machen soll.
man kann auch nicht sagen sie ist drausen überfordert. reizüberflutung, geräusche was weiß ich. sie ist hin und wieder soo entspannt. auch beim reiten. geht am langen zügel, schnaubt, lasst den kopf fallen.
und dann in der gleichen umgebung , die sie eigentlich kennt hat sie ein blackout - ich bezeichnes mal so.
und genau in diesen situationen weiß ich nicht was ich machen soll. da hilft nur mehr dranhängen - fester zügel kontakt oder am halfter. da ist das vorwärtsgehen anscheinend viel bestärkender als meine leckerchen. ich versuch in solchen situationen ihr aufmerksamkeit mit leckerliemassen zu gewinnen - auch nur mäßig erfolgreich..


also von dem her, weiß ich garnicht ob es was bringen würde , wie du beschreibst, von vorne also mit spazieren anzufangen. beziehungsweise mach ich das eh. aber vielleicht hat sie einfach stimmungsschwankungen...


ich denke, es ist sehr durcheinander - mein beitrag. ich weiß auch nicht ob ich alles gesagt hab , aber es ist mal genuug glaub ich ;)

Liebe Grüße!
Seelenpferde hat jemand einmal Pferde wie dich genannt- Pferde, die es nur einmal geben wird im Leben, die man begleiten darf und die einen auf andere Wege führen.
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