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Richtig reiten reicht?

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Phanja
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Re:Richtig reiten reicht?
« Antwort #60 am: 14. Januar 2011, 17:37:53 »
ganz ehrlich? ich glaube, das eine geht nicht ohne das andere........... WIE will ich einen 2. körper korrekt erfühlen lernen, wenn ich nichtmal meinen eigenen unter kontrolle habe (= fühle und somit spüre, wenn etwas blockiert oder schief ist?)

und, ein ausbalancierter, gerader, weicher, pferdefreundlicher sitz ist die grundlage ALLEN reitens - nur leider wird das oft ein bissl vernachlässigt in der ausbildung. klar - es gibt unzählige reiter, die sitzen super korrekt - und trotzdem steif.

das mit den "ebenen", dem stimme ich vollkommen zu. je mehr man lernt, je weiter man kommt, umso öfter glaubt man, nichts mehr zu können, weil man VIEL mehr wahrnimmt, selber immer feiner in spüren wird und sich einem der eigene kopf immer wieder mal in den weg stellt.

seh ich ständig an mir selber, aber ich sehe auch, wie sehr sich meine pferde dadurch verändern. und für mich ist das der hauptgrund überhaupt, mich ständig weiter zu bilden und zu entwickeln und verbessern zu wollen. nicht irgendwelche lektionen oder turniere oder klassen...................... ich habe seit 14 jahren meine lizenzen nicht mehr eingezahlt, bin bei keinem verein mehr, reite nichtmal irgendwelche vorführungen............ interessiert mich alles nicht mehr. ich reite für mich und meine pferde.

bei moirn habe ich vor 3 oder 4 jahren mal geglaubt, ihr ausbildungstechnischer plafond wäre erreicht - ha - WEIT gefehlt. sie kann zwar (bis auf ein paar wenige) kaum mehr lektionen, aber die qualität ist eine andere geworden.

man muss ein pferd natürlich absolut NICHT reiten um es gesund zu gymnastizieren - da gibts ja noch genügend andere möglichkeiten (die aber auch genauso mühevoll erlernt werden wollen).

 


Das würde ich mal direkt unterschreiben!  :janick:

Die wenigsten Menschen sind nicht irgendwie schief oder haben eine Blockade. Und ich denke bei den meisten wirkt sich das auch auf den reiterlichen Sitz aus. Aber mal ganz ehrlich - wieviele sind schon bereit, außerhalb der Stallzeit auch noch Zeit für die Gymnastizierung des eigenen Körpers zu investieren? Vor allem, wenn man keine wirklichen Beschwerden hat.

Ich hab das auch ganz deutlich im Lauf des letzten Jahres gemerkt. Vor einem Jahr war unsere Linksbiegung irgendwie nie so, dass sie richtig war. Ich konnte aber auch nicht wirklich sagen, woran es lag - letztlich lag es an mir. Ich hatte eine Blockade im linken Hüftgelenk. Seit ich daran arbeite, fühlt sich Linksbiegung wahnsinnig einfach und geschmeidig an  :tuete:
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Mannimen
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Re:Richtig reiten reicht?
« Antwort #61 am: 14. Januar 2011, 18:02:57 »
wenn ich mir anschau, was in "anderen bereichen" an pingeligkeiten (mal überspitzt forumuliert wird) getrieben werden (z. b. hufpflege, fütterung, haltungsansprüche............. überall ist  nur " das beste gut genug"), ja also, da frag ich mich dann schon ein bissl, warum schließt ihr euch bei diesem thema selber aus und gebt euch mit knappem mittelmaß zufrieden?
:keks:

 8)
Das war aber auch schon mal anders, wenn ich mich recht entsinne. :juck:
Allerdings betrifft das wohl mehr andere Foren. ;)
Ich denke dabei so an "Wie mache ich dies und wie das, damit meine Pferd so und nicht anders geht etc.
Also da wird schon bis zur letzten Schraube, jeder Hebel in Bewegung gesetzt, doch es geht leider immer viel zu sehr in nur eine Richtung (vom Reiter zum Pferd). Schön wäre da auch mal die andere Richtung, die uns was mitteilen möchte, zu beachten. Warum macht mein Pferd das so und nicht anders und was mache ich nicht so, damit es mich besser versteht oder kann es mich überhaupt richtig verstehen etc. Wer stellt sich denn diese Fragen schon gerne? :roll:
Da lob ich mir einen RL der mich auf eben diese Fehler genau hinweist. So kann dich dein Pferd überhaupt nicht verstehen usw.! Ob da ein Click wirklich schon für Abhilfe sorgen kann? :)

LG Manfred

« Letzte Änderung: 14. Januar 2011, 18:04:42 von Mannimen »
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Re:Richtig reiten reicht?
« Antwort #62 am: 14. Januar 2011, 18:16:27 »
Zitat
Ob da ein Click wirklich schon für Abhilfe schaffen kann?
schon ein wenig, denn er hilft dem Pferd zu sagen: Deine Interpretation von meinem Gewurschtel war richtig!

Ich war ja mit einem jungen Pferd auch überfordert. Ich habe regelmäßig Reitstunden genommen, und als er angeritten war, in den ersten Jahren viel viel viel Sitzlonge, da ich auch hauptsächlich über den Sitz gesteuert habe mit langem Zügel. Links antraben ging gar nicht - Mirko machte prompt eine 180° Wendung, und das so regelmäßig dass ich genau wusste, das ist meine Sitzeinwirkung, die ihm das bedeutet.
Also weiter Sitzlonge, Sitzlonge, Sitzlonge, aber gelegentlich auch eben so reiten. Und dann kam von der RL auch ein "er soll sich jetzt mal nicht so anstellen" wobei links rum ja auch seine schwache, hohle Seite ist- wir haben uns da wunderbar ergänzt.
Also hab ich meine Hilfen deutlicher gegeben und ihn gleichzeitig geradeaus gehalten, also die Tür zur Wendung sehr deutlich zugemacht. So konnten wir dann so einigermaßen gut linker Hand antraben. Und Mirko bekam für jedes Geradeaus antraben, obwohl es schon ein wenig Gemurkse war, deutliches Lob (war lange vor Clickerzeiten). Dafür, dass er eben meine komischen Hilfen nicht überinterpretierte und bitte "einfach" geradeaus antrabte.
Es dauert noch ein gutes Jahr (mit viel Sitzlonge), wir fanden den Knackpunkt, und auf einmal konnte ich ohne Gewürge "einfach" so aus dem Sitz antraben :yess:
War eine Sternstunde für mich.

Mirko hat im übrigen die Eigenheit, wenn ich etwas einmal richtig ausgeführt habe, akzeptiert er keine weiteren Interpretationen und Ungenauigkeiten mehr. Ich hab gezeigt dass ich es richtig kann, also soll ich das bitteschön von jetzt ab auch immer so machen.  :roll: Und oft frage ich mich, wie ich früher überhaupt geradeaus oder sonstwie reiten konnte  :roll:
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strizi
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Re:Richtig reiten reicht?
« Antwort #63 am: 14. Januar 2011, 20:07:03 »
:Ob da ein Click wirklich schon für Abhilfe sorgen kann? :)

LG Manfred

ich sage "nein"! (und beziehe mich dabei aufs "wirklich")

ich kann dem armen würschtel u.u. helfen, mein kauderwelsch besser zu deuten. aber einfacher wäre es (übrigens, für pferd UND reiter), seinen maroden körper unter kontrolle zu bringen. was hilfts, wenn ich permanent mit dem oberkörper gegen die bewegung in der wendung (oder was weiß ich ) sitze. mein pferd wird, auch mit clicker, nicht zufrieden, locker und lässig um die kurve gehen. es wird es besser "schaffen" als ohne, das ist mir schon klar............ aber rechtfertigt das deshalb sich zwar zu bemühen, ein besseres clickertiming zu haben, nicht jedoch meinen sitz zu verbessern (und man würde ja garnicht für möglich halten, was einem selber gar nicht bewußt ist, weil mans halt einfach so gewöhnt ist................)
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Re:Richtig reiten reicht?
« Antwort #64 am: 14. Januar 2011, 20:09:53 »
Was uns bei Carola beim Kurs auch zu bedenken gegeben hat dass man teilweise unbewusst "straft", zB nehm ich an dass ein unausbalancierter Körper für ein Pferd genauso eine (positive) Strafe sein kann..
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strizi
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Re:Richtig reiten reicht?
« Antwort #65 am: 14. Januar 2011, 20:20:33 »
Was uns bei Carola beim Kurs auch zu bedenken gegeben hat dass man teilweise unbewusst "straft", zB nehm ich an dass ein unausbalancierter Körper für ein Pferd genauso eine (positive) Strafe sein kann..
hmmm - guter gedanke!  :nick:

lustig ist ein unausbalancierter körper ganz sicher nicht (und wenns nur der eigene vom pferd ist)

allerdings muss man damit arbeiten, damit sich das ändert - egal jetzt, ob als mensch oder als pferd (und beim pferd muss nunmal der mensch das training leiten)

und genau DA ist der clicker ein gottvolles instrument! es sagt meinem pferd ja nicht "nur" "richtig", sondern irgendwie vermittelt es auch:" komm, du schaffst es - ich weiß, dass ist anstrengend, mühsam und eigentlich bäh! aber, schau, am "ende" lohnt es sich!!!"
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Re:Richtig reiten reicht?
« Antwort #66 am: 14. Januar 2011, 20:49:20 »
clickern erleichtert definitiv so einiges.
und erzeugt sehr viel selbstständigkeit.
ich seh das aktuell im vergleich baby vs. mein rb-reitprofessor.
mein problem beim baby ist nach wie vor, dass sie reiterfehler penibelst ignoriert und stets auszubügeln pflegt, sei es ein schlabbernder außenzügel oder komische sitzauswüchse.
beim professor erzeugt ersteres nach 0,0000001 sekunder ein raushebeln und letzteres guckigsein, hupfen, rennen, schlafen, auf die schultern fallen,....

es gibt übrigens auch ct für den menschen zum erlernen motorischer und anderer fähigkeiten - siehe tag teach :-)
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Re:Richtig reiten reicht?
« Antwort #67 am: 14. Januar 2011, 21:07:44 »
Hi,

ich hab's nur überflogen (3 Tage Meeting, da fehlt der Sinn für tieferes Eintauchen). Ich möchte diesen Link zur Diskussion einwerfen http://tomektwardowski.wordpress.com/2010/03/14/eine-falle/

(und hoffe, daß er nicht sowieso schon hier vorkommt und ich das im Halbschlaf nicht gecheckt habe (wo ist der KO-Smiley?)

Viele Grüße

Carola
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Re:Richtig reiten reicht?
« Antwort #68 am: 14. Januar 2011, 21:13:09 »
Carola - :thup: sehr sehr guter Text!!!!  :cheer: Kennst du den Menschen?

*3 Tüten Schlaf rüberreicht*
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Re:Richtig reiten reicht?
« Antwort #69 am: 14. Januar 2011, 21:36:04 »
Huhu Carola,

danke für dem Link! Das ist wirklich ein kluger Text! Auch die Dinge die er sonst auf seiner HP schreibt finde ich sehr interessant und ansprechend!
LG Franzi
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Re:Richtig reiten reicht?
« Antwort #70 am: 14. Januar 2011, 21:37:12 »
Huhu Carola,

danke für dem Link! Das ist wirklich ein kluger Text! Auch die Dinge die er sonst auf seiner HP schreibt finde ich sehr interessant und ansprechend!
LG Franzi

Einfach nur *unterschreib* :)
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Re:Richtig reiten reicht?
« Antwort #71 am: 14. Januar 2011, 22:08:50 »
Hi,

nein, ich kenne ihn leider nicht persönlich.

Habt ihr die Antworten auch gelesen?

Viele Grüße

Carola
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Mannimen
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Re:Richtig reiten reicht?
« Antwort #72 am: 14. Januar 2011, 22:09:13 »
Finde den Text auch sehr interessant.

Die Sache mit der Balance ist schon schwer verständlich. Wären wir, Tier wie Mensch, nicht in der Selben, würden wir vermutlich umfallen. Und warum tun wir dies nicht? Weil wir uns dagegen verspannen! :nick:

Das wollte ich so lange nicht glauben, bis es mir vorgeführt worden ist. Schließe einfach die Augen und mache einige Entspannungsübungen im Sattel. Aber Vorsicht, dazu braucht es einen aufmerksamen Betrachter, der mich rechtzeitig warnt, denn ich werden meine Verspannung lösen und aus meinem Lot kommen, wenn ich mich nicht absolut in Balance befinde. :o

Erschwerend kommt noch die körperliche Schiefe hinzu, die sich mit der des Pferdes ausgleichen oder addieren kann. Wo sie sich genau befindet und wie stark sie ist, können wir am Boden schon selbst an uns herausfinden. Gibt es eine bevorzugte Seite, um die wir und gerne drehen und wie schwer fällt uns die entgegengesetzte Richtung einzuschlagen? :roll:

Da können wir schon mal ohne Pferd sehr viel üben, bis wir da in unsere Mitte kommen. Ich möchte mal bezweifeln, dass dies nur ein Kinderspiel sei. Haben wir diese Blockaden dann aufgelöst und können wir gleichermaßen beweglich auf beiden Seiten sein, dann wird es uns auch leicht fallen die Mitte dazwischen zu finden und zu halten. Jetzt erst stören wir das Pferd nicht mehr und es kann unter uns auch seine Mitte finden, denn es hat die gleichen Probleme, nur verteilt auf vier Beine. 8)

Das wäre dann der folgende Level
Euer Mannimen

« Letzte Änderung: 14. Januar 2011, 22:11:45 von Mannimen »
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Re:Richtig reiten reicht?
« Antwort #73 am: 14. Januar 2011, 22:11:21 »
@ Carola,
ja habe ich. Spannend, dass sogar nach diesem langen text weiter Missverständnisse bestehen. Das Wort "Hilfen" ist aber auch missverständnis-provozierend...
LG Franzi
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Re:Richtig reiten reicht?
« Antwort #74 am: 14. Januar 2011, 22:18:24 »
korrekt sitzen ungleich in schönheit sterben  8)
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